Das Intermezzo an Intoleranz:
[…]Ein zwölfjähriges niederländisches Mädchen hat während eines Schulausflugs völlig überraschend ein Kind zur Welt gebracht. Wie die örtliche Gesundheitsbehörde in Groningen mitteilte, hatten weder das Mädchen selbst noch seine Familie die Schwangerschaft erkannt.[…]
o sehr sich die Medien auch Mühe geben, aber man kann heutzutage mit der Berichterstattung innerhalb der Randzone der Gürtellinie keinem mehr ein gutes Maß an Hellhörigkeit abringen. Alles war irgendwo schon einmal dort angekommen, wo es eigentlich nicht hingehörte. Lief es doch schon im Kinderprogramm, stand es doch schon in der BILD oder lag es schon immer in den geheimen Erinnerungen der Betrachter verborgen.
So sehr sich der Mensch noch immer für sein liebstes Thema ereifert, desto abgelutschter ist es mittlerweile geworden. Rund, stumpf sowie über und über verklebt mit dem ranzigen Speichel der letzten zwanzig Jahre. Mit anderen Worten. Es interessiert keine Sau mehr.
Und doch werden gelegentlich Granaten geschossen, die wieder wilde Diskussionen aufsprengen. Auch wenn sich für vögelnde Zwölfjährige im Grunde nur die Staatsanwaltschaft wirklich interessiert. Da es dem Girlie im Eifer des Ersthormonkollers vom Gesetzgeber erst ab dem fünfzehnten Lebensjahr offiziell gestattet ist; und auch da nur in Begleitung ihrer Eltern. Aber das scheint man den Niederländern und den Spaniern noch nicht erklärt zu haben. Oder die handhaben das liberaler….
Die, die es außerhalb der Staatsanwaltschaft interessiert, haben so etwas ohnehin irgendwo auf der Festplatte liegen. Und wen wundert es. Sehen doch die heutigen Dreizehnjährigen so aus, wie Goethes Gretchen mit Anfang Zwanzig. Dahingehend kann man die ernährungsbedingte Entwicklung gutheißen oder verteufeln, das soll nicht das Thema sein.
Denn für eigentliche Verblüffung sorgte das Platzfüllerattribut »völlig überraschen« Wie bringt man völlig überraschend ein Kind zur Welt? Das fällt einem doch nicht plötzlich in den Schoß. Oder wurde der heilige Geist pädophil? Nun gut, ich stecke nicht in der Materie und werde es wohl auch nie. Zumindest nicht in diesem Leben. Und bei meiner Nettigkeit werde ich ohnehin als Koboldmaki oder Bovist wiedergeboren. Wenn nicht gar als Muräne oder Mehltau.
Doch was immer ich so über das Thema las, im Biologieunterricht lernen durfte und im Fernseher bestaunte, sagte eines: Eine Schwangerschaft erledigt sich nicht zwischen staubsaugen, Braten in die Röhre schieben und abwaschen. So etwas merkt man. Zumindest als Frau. Und wenn nicht sofort, dann doch recht bald. Aber mit Sicherheit sieht man so etwas als Außenstehender. Zumindest ab dem siebten Monat und selbst noch bei den heutigen Zwölfjährigen.
Oder was will da einem erzählt werden? War das Mädel so fett, dass das Anschwellen des Bauches auf Volumen eines Medizinballes nicht mehr aufgefallen war? Und wenn ja, wer zerrt so eine in dem Alter ins Bett? Oder wie soll man sich das vorstellen. Wer ist so beschränkt, dass er eine alleinige Wölbung in Magengegend für eine allgemeine Gewichtszunahme hält. Das funktioniert nicht einmal bei Kerlen, die das Aufblähen ihres Brauereigeschwürs bewundern. Auch scheinen bei ihr die Symptome vom anfänglichen Erbrechen, Blähungen und überstrapazierten Beinen Normalität gewesen sein. Sonst wäre einem ja etwas aufgefallen. Von solchen Dingen wie das ausbleibende der Menstruation ganz zu schweigen. Wobei…bei einer Zwölfjährigen…könnte man glatt als Argument stehen lassen. Nicht aber das Strampeln jenes Parasiten unterhalb der Haut. Merkt man das nicht oder kann man das mit Sodbrennen verwechseln? Wobei, der Typ bei Alien hat es auch erst gemerkt, als sich das Vieh durch seine Bauchdecke fraß…
[…]Menowin: Wegen Betrugs und Körperverletzung verurteilt worden. Zwei Jahre saß er schon im Knast. […] Seine Entlassung war aber an Auflagen gebunden. Weil er sich an die nicht hielt, sitzt er nun wieder im Gefängnis.[…]Auf der faulen Haut liegt Meno aber nicht! Er speckt ab, schreibt an seiner Autobiografie und hat gerade eine Kostprobe seiner Debütsingle „If You Stayed“ veröffentlicht.[…]
er oder was ist Menowin? Nun gut. Ein »Was ist…« könnte ich ja noch verstehen. Immerhin klingt der Name nach einer weiteren überflüssigen Rollenspiel-Guten-Nacht-Geschichte. Und der geschätzte Namensträger wirkt ohnehin wie die Posterversion des dazugehörigen Kampftrolls.
Aber dem ist nicht so. Es ist eine weitere Mega-Stimme Deutschlands. Wobei für mich der Kerl ebenso im Halb-Kastraten-Ton jault, wie jeder andere Dödel dieser Sparte. Ein fistelnder Einheitsbrei. Aber wahrscheinlich bin zu unsensibel und zu banausenhaft für die filigranen Feinheiten.
Doch warum zum Geier weiß ich das? Weshalb kenne ich diesen Dummbeutel mittlerweile besser als meine Nachbarn. Warum weiß ich, dass dieser seinen Manager ganz böse gehauen hat und dieser gleich seine Tränen in jedes Richtmikrophon laufen ließ. Warum weiß ich, dass dieser schon einsaß, Doktorspiele mit seiner Cousine veranstaltete und dabei den kleinen Meno verarzten lassen wollte. Solang es nicht innerhalb deren Menopause geschah, ist ja alles mit dem Typen in Ordnung. Irgendwie zumindest. Wieso weiß ich, dass er nun wiederum irgendwie mit Sido vercousint ist und was weiß ich noch für Scheiße. Während ich nicht einmal den Vornamen meiner Nachbarn kennen.
Nun gut, weil ich diese nicht kennen will und nicht dazu genötigt werden, deren Vornamen zu erfahren. Um so mehr freut mich jetzt, dass das fleißige Meno an seiner Autobiografie feilt. Ich bin beeindruckt. Mit 23 Jahren. Wie aufregend muss wohl das Leben gewesen sein. Vor allem wenn man die ersten sechs Jahre aufgrund mangelnder Erinnerung streicht und die folgenden sechs Jährchen aufgrund grober Vorschulnebensächlichkeit ebenso subtrahieren kann. Somit kommen wir noch auf ganze elf Jahre voller Höhepunkte und atemberaubenden Geschehnissen. Deren philosophische Worte jetzt schon nachklingen und jede Biografie eines alten Sackes jenseits der 60 in den Schatten stellen. Denn was sind schon schnöde 37 Jahre mehr Lebenserfahrung. Also bitte. 60 Jahre Niemand gegenüber 23 Jahre geballte nationale und internationale Prominenz.
Immerhin wird man das ja nicht von ungefähr. Dazu braucht man schon einen gestählten Geist, gestähltes Charisma und einen nicht minder gestählten Körper. Den sich Jungchen Meno nun innerhalb der Ummauerung -wegen Fluchtgefahr- zulegen will. Was wohl keine Kunst ist, wenn man täglich nur die Knastkantine überstehen darf und kein McDrive einmal um den Hof führt. Anders wäre ich beeindruckt. Denn ich behaupte einmal dreist, dass man sich im Bau schon Mühe geben muss, um weiterhin so speckig zu bleiben. Freuen wir uns also auf die Biografie. Die mit ihrer unverwüstlichen Belanglosigkeit auf den Markt einschlagen wird. Während man im Umfeld talentierten Schreiber/innen dabei zusehen darf, wie diesen ein wirtschaftlicher und geistiger Nutzen abgesprochen wird.
[…]Vor gut einem Jahr machte Dr. Kaye aus ihrem B-Körbchen einen Doppel-D-Busen. Jetzt besuchte ihn die Katzenberger im Rahmen ihrer Reality-Show „Daniela Katzenberger – Natürlich Blond“ erneut in seiner Praxis in Marbella. […] „Ich habe sehr viel mehr Gefühl in den Nippeln. Ich find’s gut.“ Doch Dr. Kaye muss seine Patientin enttäuschen. Er meint: „Das gibt es öfter mal, das ist vorübergehend. Das dürfte sich innerhalb eines Jahres normalisieren.“ Normalerweise geht mit einem operierten Busen nämlich eher eine brustwarzentechnische Gefühlskälte einher.[…]
edes Mal danke ich erneut für diese Informationen. Ist es doch immer wieder ein Hochgenuss, wenn einem auch noch lebende Exemplare ihren Pumpbusen entgegen strecken können. Wirkte es doch so, als ob solche Tussikomplexe unweigerlich auf dem Seziertisch der Gerichtsmedizin laden. Aber ich irrte, es geht doch noch anders. Und anstatt ein paar versprengte Spritzer von Desinfektionslösung landen nun ein paar Tropfen Y-chromosomhaltiges Eiweiß auf den Posterkörpern. Man könnte sich allerdings fragen, was für die eigene Person würdevoller wäre.
Wie auch immer Katzenberger hat nun voll das Gefühl in den Nippeln. Und man selber endlich wieder eine freudige Nachricht. Nach all den Buhrufen in Tanzsendungen. Terrorwarnung in übergroßen Sportplätzen. Hysterieopfer bei DSDS, Gemetzel bei den Gaddafis und Todgeweihten in Japan; den »Fukushima 50« Bei denen man wohl auch ohne die Meldung wusste, dass deren Einsatz mehr fordern wird, als nur das Einverständnis für Überstunden. Im Grunde sollen derartige Opfer auch immer fern allen Spottes bleiben. Doch egal. Wen interessiert Japan. Ich will Katzenberger.
Nein, will ich nicht. Aus vielerlei Gründen. Hauptsächlich allerdings, weil mich bei derartigen Wechselbälgern der Medienretorte das kalte Kotzen überkommt. Vor allem, nachdem ich deren vermarktete Talentlosigkeit innerhalb der Single ertragen musste. Diese Art von Musikstück, bei der die einzige Kunst in den unzähligen Filterungen liegt, um dem gesangsschwachen Pseudoprommi-Stimmchen überhaupt so etwas wie Musikalität abringen zu können. Andere Kunstgriffe konnte ich in der lustlos dahingeklopfen Bedeutungslosigkeit jedenfalls nicht entdecken.
In Ordnung, ich bin ein Testosteronträger und muss damit das Klischee meiner Artgenossen teilen. Dem Zwecke meines Geschlechts dienlich sein und somit schon bei jedem noch so verpixelten Bild dieses Wasserstoffblondchens mit Wasserstoffbomben im Dekollete einem Hormonkoller unterliegen. Würde ich ja. Aber Zementsäcke machten mich während meiner Ausbildung auch nicht an. Und in Sachen Ausstrahlung und weiblichem Charme kann ich da keinen Unterschied feststellen. Ein paar mal mit der Schaufel auf den Sack gedroschen und ich hätte damals sogar die gleichen Wölbungen vor mir gehabt.
Ich finde nichts. Keine natürliches Charisma, keinen Reiz. Und kann auf das Schmachtgesabber meiner Gattung »Ist die nicht geil und sexy« nur antworten: »In der Tat. Sie ist nicht geil und erst recht nicht sexy« Somit sind mir auch deren Titten völlig gleichgültig. Selbst wenn sie sich nun für den Marktanteil ihrer Fernsehsendung die Nippel aneinandertackern würde, so ließe mich das kalt.
Ich weiß nicht, aber wer auf solche Blödblondbolzen steht, die nicht einmal im Gegenlicht eine Aura der Faszination besitzen würden, der gafft auch den eigentlichen Sofafusslern unter den Schwanz. Oder vielleicht bin ich auch ein bisschen anders. Immerhin gehen mir auch Hubraumwerte, Autolackfarben, Fußballregeln und Brauereierzeugnisse so derartig am Hintern vorbei, vorbeier geht es schon gar nicht mehr.
Also freue ich mich mal kollektiv mit, dass das Fratzenbarbie…ne Katzenbarbie, Katzenberger, t´schuldigung, nun zwei Knöpfe zum Spielen an ihrem Vorgebirge gefunden hat. Vielleicht hat man ja Glück und einer davon ist für die Lautstärke und der andere für den Kontrast. Wie dem auch sei, jeden sein Hobby.
Und ich bin darüber erleichtert, dass man als Standard-Maskulinum seit jeher mit dahingehender Gefühlskälte gesegnet worden war. Nun muss es einem nur noch gelingen, dieses den Mädels verständlich zu erklären.
Post scriptum: Wie befreiend doch immer wieder eine Stellung als Hassist (O-Ton Serdar Somuncu) ist.
Herzlichen Dank! Ich habe mich köstlichst amüsiert, also wirklich. Würde nicht nebenan einer schlafen hätte ich auch befreiend schallend lauthals ekstatisch gelacht. „Völlig überraschend“ wäre das gekommen.
Nur keine Hemmungen. Gelegentlich muss ich so etwas loswerden, sonst wird mir das Hirn sauer.