Gothic Friday – April: Top of the Goth, erster Akt

Photobucketächste Runde des gotischen Freitags. Und passend zur Runde Vier erfragt man nur eine fünfstellige Auswahl. Deren Inhalt Bild und oder Ton widerzuspiegeln haben. Es sei angemerkt, dass sich mir wirklich die Frage nach der Wahl stellte. Denn schon wieder Musik wäre etwas eingleisig gewesen. Zumal ich erahne, dass in 50% der Fälle zwei erbauliche Sätze die getroffene Wahl untergraben würden. Nämlich meine momentanen Lieblingsverse innerhalb der Tube:

»Dieses Video enthält Content von SME. Es ist in deinem Land nicht verfügbar«

»Dieses Video enthält Content von SME und EMI. Es ist in deinem Land nicht verfügbar«

Somit war ich fast dazu geneigt, zum Film überzuschlagen. Unverbraucht und neu würde das Thema dastehen, allerdings auch Schreiber wie Leser ein Stöhnen entlocken. Denn ich kann einiges darauf verwetten, dass die daraufhin entfallenden Sätze auf mehr als nur eine Seite rieseln werden; pro Film wohlgemerkt.

Wie dem auch sei, hier in unerwarteter Kürze. Die Top 5 der Cover-Versionen. Oder zumindest die, die sich am heutigen Vormittag noch dafür hielten. Vorweg möchte ich noch erwähnen, dass ich erneut einen »Elektroanschlag« auf das Projekt verübt habe. Und wem solche Klänge zu öde sind, der erfreue sich nur einmal kurz an den Bildern sowie dem Gesamtbild. Das aufgrund der html-bediengten Mißachtung von Satz und Typografie so wirkt, wie die zusammengeklebte Einladung zum Kindergeburtstag. Aber der braucht nicht auf Besserung innerhalb meiner Auswahl zu hoffen.

Laibach – Mama Leone

LaibachAuch hier fiel die Wahl nicht leicht, da ich mich zwischen den Herren mit den Schirmmützen und dem Herr unter der Sturmmaske entscheiden wollte. Erstaunlicher Weise haben Laibach und Kirlian Camera viele Gemeinsamkeiten.
Beide sind in Würde gealtert, beide zeigten dabei eindringlich, was sie von gesellschaftlichen und aussagetechnischen Konventionen halten. Beide bekunden optisch eine abstandbringende Martialität und tragen im Kern doch einiges an Feingefühl mit sich. Doch vor allem sind beide für mich Großmeister auf dem Gebiet der Interpretation schon vorhandener Musikstücke.

Allerdings waren die alten Knaben von Laibach dahingehend fleißiger und somit fiel die Wahl auf diese. Interessant war für mich immer, wenn ich die Originalversion nach der Laibach-Interpretation zu hören bekam und somit nur noch dachte »Macht mal bitte jedem das Licht an, vielleicht kann ich dann die Atmosphäre des Titels finden« Allerdings kann man der Lästerei entgegenhalten, dass man einen guten Meister daran erkennt, dass seine Schüler besser sind als er.
Da man wohl nicht um die bekanntesten Coverversionen herum kommt, suchte ich ein Stück aus, das weniger geläufig ist. Nämlich den von Drafi Deutscher komponierten Trällertitel aus dem Jahre 1976. Der als »Mama Leone« ab 1978 von dem nun verstorbenen Bino in deutsch wie auch italienisch über die Mattscheibe wie Hitparaden gejault worden war. Und wohl meine Eltern dazu veranlasste, bei so etwas lieber den Fernseher auszulassen und stattdessen, oder aus Protest über diese Zustände, mich zu erschaffen. Man kann nun davon halten was man will.

Wie dem auch sei. Beide Versionen erfüllen mich mit Gänsehaut. Bino aufgrund seiner schrillen Tonleiter, die mit fast schon falsettenhafter Anmut die letzten Laute geißelt.
Und Milan Fras aufgrund von…nun ja. Man muss einfach nur die Mädels fragen. Der röhrende Platzhirsch im Dunkelforst der Klänge.

Es ist bemerkenswert, wie man doch aus so einem heiter beschwingten Stück deutsch-italienischen Schlagerwesens so eine neblig-düstere Melancholie herausfiltern kann. Ich möchte dahingehend einmal nur allzu gerne in die Destillierapparaturen solcher Bands blicken. Apropos Schlager:

Genital A- Tech – Dich zu lieben

Genital A-TechFür mich ist dieser Titel von 1994 auch das einzige wirkliche Lebenszeichen dieses Projektes gewesen. Womöglich spuken noch ein bis zwei weitere Stücke auf alten Samplern herum, aber ein bleibender Name ist dieses Projekt allerhöchstens noch für so manchen Nostalgiker. Obwohl Genital A-Tech zwischen 1992 und 1998 nicht untätig gewesen waren.
Für mich jedenfalls stellt dieser Titel ein Stück wohltuende Klassik im Sinne des Elektro dar. Und gibt dem Text gegenüber dem romantischen Originalgeschmachte eine recht eindringliche, fast schon schroffe Sehnsucht. Allerdings ohne plump oder gar unpassend ungehobelt zu wirken. Was doch so eine musikalische Ummantelung ausmacht.

Von Roland Kaiser bin ich nicht wirklich Fan, gelinde gesprochen. Würde wohl auch konsequent durch den Dresscode seiner Konzerte fallen. Doch wenn man wie ich vor einiger Zeit einmal in einer Werkstatt gearbeitet hat, bei der aufgrund des Altersdurchschnitts der Kollegen das Radio nur Schlagersender krächzte, dann lernt man, solche Gestalten wie Jürgens oder Kaiser als Erholung anzusehen. Da man beim Zuhören sogar mitdenken könnte und einem nicht nur die Mittagspause aufstößt. Doch wie gesagt, die Sympathie ist relativ.


Roland Kaiser – Dich Zu Lieben (Original) von goldrausch

Es hätte mich auch weniger gestört, wenn ab und zu ein wenig Ost-Rock ertönt hätte. Wenn dieser von unserer Generation beim beiläufigen Hören kaum vom Schlager unterschieden wird. Aber der Zielgruppe von damals war es wohl doch zu ordinär und rebellisch. Da mich dieser aber nicht mehr auf der Straße erkennen, weiter den roten Faden entlang in Richtung Wüst-Ost.

Joachim Witt – Bataillon D´Amour

Joachim WittWer meint, Ostrock pauschal in die Schlagerecke werfen zu wollen, der irrt nicht nur, sondern begeht auch vorsätzlichen Rufmord. Da dieser Sparte etwas gelang, was wohl nur in einem hermetisch abgeriegelten Tonstudio gelingen kann. Nämlich sich zu einer ganz eigenen Spezies zu entwickeln. Ähnlich den Darwinfinken, sozusagen.
Es keimte ein eigener Stil, der sich zwar an große Vorbilder von Übersee und von über der Mauer orientierte, aber diese nie wirklich abkupfern oder verinnerlichen konnte. Und es entstand das Gespür für verdeckten bzw. offensiven Protest.
Die verdeckten traten in großen Hallen auf und worden gefeiert. Ebenso wie die mit ihrem offenen Protest. Nur dass sich bei diesen der Staat um zückige Zerschlagung bemühte. So wie die Klaus Renft Combo. Und, als kleine Anekdote, auch Achim Menzels damalige Rockcombo.

Manchen konnte der Staate nicht anhaben, da sie eh nur im Untergrund agierten; Beispiel: Feeling B. Und manche schlängelten sich immer gekonnt durch die Jahre. Wie City oder eben Silly. Deren Frontfrau Tamara Danz auch nicht mehr unter den Lebenden verweilt. Ihre Lieder allerdings besitzen zumindest in diesen Breitengraden noch immer Kultstatus. Denn auch ohne sie existiert Silly weiterhin.


Bataillon D 'Amour von Clipfish

Ein doch recht düsterer Titel. Der selbst mit seinen 25 Jahren nichts von seiner Faszination eingebüsst hat. Gerade dieser Hauch von jugendlicher Erotik, der heute wahrscheinlich von manchen als thematisch grenzwertig angesehen werden könnte.

…ach leckt mich doch

Joachim Witt – Bataillon D´Amour (Video)

Auch wenn Joachim Witt noch stark das Original in seiner Cover-Version durchscheinen lässt, so drehte er doch gekonnt den Heiterkeitsregler zurück. Auch die leicht gleichgültige Stimmlage verschwindet gänzlich. Unabhängig davon, dass er dem Video eine komplett andere Richtung verpasst. Das Spiel mit der Symbolik, mit der er damals gerne die Zeit der Videos verstreichen ließ.
Die beiden Versionen stehen sich kaum etwas nach, auch gehören sie nicht wirklich zu meinen Top 5.
Dennoch wollte ich sie erwähnen, da gerade hier der Unterschied zwischen den Geschlechtern zu erkennen ist. Der Text, gesungen von Tamaras rauchiger Stimme, lässt sich völlig anders assoziieren und interpretieren, als wenn er vom alten Manne umgarnt wird. Aber verweilen wir doch noch etwas in der DDR…

Welle:Erdball – Die Moorsoldaten Hundert Mann und ein Befehl

Welle:ErdballObwohl es zu jener Zeit nicht an antifaschistischen- und / oder Arbeiterliedern mangelte, blieb mir nur eines einprägsam in Erinnerung. Die Moorsoldaten. Selbst heute kann ich mit dem Text noch mein Umfeld langweilen, ohne ablesen zu müssen. Und das, obwohl ich diesen seit damals nicht mehr in den Mund genommen hatte. Doch da die Tube bzw. der Bereitsteller des Videos das Einbetten untersagte, springe ich eins weiter.

Denn Radio Welle:Erdball nahm nicht nur ein altes Stück Musik zur Hand und jagte es durch die Floppy des C=64, sondern widmete sich auch der Umkonvertierung jüngerer Exemplare. Unter anderem jenes von Freddy Quinn. Der seinerseits 1966 aus dem pro-militärischen und vor gutem amerikanischen Patriotismus nur so triefenden »The ballad of the Green Berets« ein nettes Stück Kriegskritik formte.
Schon interessant wie man zwei konkurrierende Aussagen in ein und dieselbe Melodie stecken kann.
Ebenso ist es amüsant wie braune Hohlbirnen den Originaltitel in ihrem treudeutschen »Weltnetz-Kanal ihrer Röhre« hineinstellen. Wobei die Green Berets ihre Tradition auf die Truppen zurückführt, die unter anderem der Wehrmacht in den Hinter trat. Aber Nazis tragen ja auch Übersee-Bomberjacken, während sie am 13ten Februar durch Dresden marschieren….

Welle:Erdball lassen auch hierbei einmal mehr ihren obligatorischen Commodore-Pieps außen vor und setzen die Ranch-Atmosphäre von Quinns Interpretation in Marsch. Allerdings nicht ohne doch noch ein Schuss Wild-West-Manier zurück zu lassen. In diesem Sinne, guten Krieg…

Leæther Strip – Lili Marleen (Marlen, Marlene, Lily…)

Claus LarsenBleiben wir beim Krieg, da dort der rote Faden liegt und das Thema so allgegenwärtig erscheint. Und auch wenn ich mit Joachim Witt meiner anfänglichen Durchsage hinsichtlich der reinen Elektronik sabotierte, so werde ich dieser nun erst recht wieder treu. Nämlich durch den Krachmacher der ersten Stunde, dem Hünen des Staates Dänemark und Mentor so mancher Nachzügler…

Während des Pesthauches des zweiten und allzu weltlichen Krieges räkelte sich eine langbeinige Deutsche in us-amerikanischen Stützpunkten und säuselte den Soldaten Mut ins Ohr. Die Rede ist natürlich von Marlene Dietrich. Deren leicht keck wirkende Lili Marleen der Nachwelt wohl am bekanntesten sein wird.
Doch auch sie gab dem Lied nur die Zweitstimme. Waren es doch Hans Leip, der den Text verfasste, Norbert Schulze, der komponierte und Lale Andersen, welche es vorher schon in die Soldatenherzen sang. Zumindest bis Goebbels ihre Respektlosigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Gedanken bitter aufstieß und er das Stück kurzerhand verbot.

Claus Larsen…wenn würde es im Nachhinein wundern, griff dieses Liedgut in seiner Reanimationsphase von Leaether Strip auf. Wobei er sich, zu meiner hellen Begeisterung, dabei sogar auf seine jungen Tage als Basswüterisch besonn und Lili Marleen von der Kneipentheke in den Exzerzierhof schleifte.
Dumpf, brachial und die Sampels fern allen Kompromisses. Eben gerecht dem klassischen Leaether Strip, wenn auch etwas steril. Und erstaunlicher Weise bis auf einen kleinen Betonungsfehler im eindrucksvollen Deutsch gegrölt. Obwohl Clausi-Mausi seine dänische Stripfarm erst vor wenigen Jahren wieder verlassen hatte, um die deutschen Lande kurzzeitig unsicher zu machen. Phonetisches Übersetzungshandwerk ist schon eine feine Sache.

In diesem Sinne.

Post scriptum: Für alle, die nun enttäuscht über nur vier von fünf Momenten des Elektro sind, hier noch ein Bonus. Allerdings verpasste dabei der Urheber die Aufnahmetechnik um ein paar…Jährchen.

…schône sanc diu nahtegal.
Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
dô was mîn friedel komen ê.
dâ wart ich empfangen
hêre frouwe

Heimatærde- Unter der Linden

[ Bilderquelle: http://matracadeguerra.blogspot.com | http://www.lastfm.de/music/Genital+A-Tech | http://www.lastfm.de | http://www.entry-magazin.de | http://www.hell-zone.de ]

12 Gedanken zu „Gothic Friday – April: Top of the Goth, erster Akt

  1. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, in deinem Blog einmal Bino, Roland Kaiser und Freddy Quinn zu hören. :-) Der Gothic Friday sorgt immer wieder für Überraschungen. In diesem Fall gleich in zweierlei Hinsicht, denn die Coverversionen, die du gewählt hast, kannte ich bislang alle nicht.

    Besonders gut gefällt mir die „Dich zu lieben“-Version von Genital A Tech, was vielleicht auch daran liegt, dass ich den Schlager von Roland Kaiser mitsingen kann. Ich fand den Mann nämlich mal ganz großartig. Zu meiner Verteidigung kann ich aber sagen, dass ich da erst etwa 8 Jahre alt war und mit dieser Musik mehr oder weniger unfreiwillig beschallt wurde.

    Vielen Dank für die beiden „100 Mann und ein Befehl“-Versionen. Musikalisch eine Katastrophe, aber die Infos zum Song („The ballad of the Green Berets“) sind wirklich interessant.

  2. Ehrlich gesagt hätte ich auch nicht gedacht, diesen 3er-Reigen hier einmal vertreten zu lassen. Aber so hatte ich doch einmal die Möglichkeit, meine geheimen musikalischen Sehnsüchte öffentlich zu präsentieren…ohne dass es jemand merkt. Offene Tarnung sozusagen. ;)

    »Dich zu lieben« ist wirklich ein interessanter Titel. Und wie gut dieser funktioniert, zeigte sich mir, als ich erst sehr viel später mit Verblüffung merkte, dass Roland Kaiser diesen ebenfalls in den Mund nahm.
    Somit zeigt es sich, dass nicht unbedingt der Text das ist, was einen bei Schlager so abstößt. Sondern vielmehr die allgemeine Umsetzung auch die Worte uninteressant erschein lässt.

    In Sachen »Du und Herr Kaiser« …Selbst heute noch finde ich einige Stücke von Udo Jürgens durchaus gelungen. Vor allem inhaltlich. Da stehe ich auch zu.

    The Green Barets

    Staff Sgt. Barry Sadler sah sich um 1966 genötigt, seinen Vietnamkoller heroisch zu besingen. Schätze so etwas tut man in gutbürgerlichen Amerikakreisen. Zumal der Knabe auch aussah, wie das 60´er-Jahre Musterbeispiel des White American Native. Das konservative Amerika fand den Titel so toll, dass Sadler meinte, dieses nun Hauptberuflich tun zu müssen. Zumindest bis er im Streit jemanden erschoss und 1988 selbst eine Kugel mit seiner Schädeldecke fing.

    Im Grunde bin ich gegenüber patriotischen Klängen mit Kampfeslust recht…tolerant. Wird man doch im Neofolk auch öfters damit belästigt, aber derartiges ist selbst mir zu fiel:
    The ballad of the green berets

    Und putziger Weise fand ich den Titel auch auf einem youtube-Kanal der dezent seine Blödheit oder Gesinnung darlegte. Indem er nämlich diese Lied mit all den Soldaten und Vietnam sowieso huldigte und als Hintergrund seines Kanals den fortlaufenden SS-Grinseschädel mit Divension88 in Frakturschrift zeigte. Manche besitzen eben einen lustigen Hang zum inhaltlichen Kontrast.

  3. Eigtl. hatte ich genau erwartet, dass du uns was „vorcoverst“. Nach dem Absatz im Intro dachte ich es kommt was zu Filmen…das hätte mich auch gefreut, da ich cineastisch noch keine Vorstellung deiner Lieblinge habe…und zack, Überraschung: Die besten Schlager-Cover – tolle Idee, auch wenn ich mich geschmacklich nur bei Laibach (hätten Sie’s gewusst??) anschließen kann. Eine geniale Interpretation. Von der Stimme brauchen wir da gar nicht zu sprechen…

  4. Im »vorcovern« bin ich ziemlich schlecht, ich cover lieber nach, das ist einfacher.
    Meine cineastischen Lieblinge blieben noch vor dir verborgen? Dann schaue in der Bibliothek einfach unter F wie Film, L wie Laufbild oder Z wie Zelluloid. Um mit dem Fundus Abhilfe zu schaffen.

  5. Ja, Laibach ;)

    Im Grunde hat jedes Cover oder Remix seine Berechtigung, zumindest wenn diese mit der Seele der Originale mitschwingen. Und dabei darf es egal sein, ob nur bewusst nachgespielt oder alles mit persönlichem Gespür versehen wurde.

    Doch nichts ist besser, als wenn zwei völlig verschiedene Dimensionen eines Titels aneinander prallen. Und dahingehend sind Laibach in ihrem Element.

    Um mal etwas zu werben, schätze die Originale werden im Hinterkopf sein:

    Across the Universe (Original: The Beatles)
    Sympathy for the Devil (Original: Rolling Stones)
    Opus dei (Original: Opus: Live ist life)
    Geburt einer Nation (Original: Queen: One Vision)

    Auch wenn Laibach zumeist nach gleichem Schema agiert. Sie rauben den Stücken ihre Beschwingtheit und stecken sie in grobstollige Kampfstiefel. Doch immerhin, schöne Frühlingsmusik.

    Post scriptum: Nichts zu danken.

  6. Ach Du meine Güte … Sprung in die Kindheit wo meine Mutter Beschallungen à la Kaiser, Quinn und Co. regelmässig in voller Lautstärke von knisternden LP’s mitsang und tanzte … und ich mich dessen nicht entziehen konnte (zugegeben damals hat es Spass gemacht). Und ebenfalls zugegeben kannte ich keins Deiner Cover Versionen … wobei mir Leæther Strip Version ausgesprochen gut gefällt :) Danke für den Sprung.

  7. Somit nachträglich ein Willkommen den beiden neuen Kommentatoren hier im Claustrum ;)

    Da scheine ich ja für rechte Rückführungserlebnisse gesorgt zu haben. Dahingehend bin ich einzig und allein bei Silly vorbelastet gewesen. Wenn überhaupt. Und sowieso war in meinem Elternhaus Schlagerfreie Zone.

    Jupp, Leæther Strip hat schon was. Der Klang nach Totenglocke und Kasernenhof, gepaart mit einer allzu gehässigen Stimmlage, gibt dem Stück eine ganz neue Aussage. Wenn man einmal die Samples aus der Interpretation ausschließt.

    Von seinem neuen Schaffen wurde das schlagartig mein Liebling. Vor allem da ich es mehr als bedauerlich finde, dass Claus Larsen nach seiner Rückkehr vieles an einstem musikalischen Biss hinter sich gelassen hatte, ebenso einige unschöne Dinge verbrach (die ich nicht nennen möchte) und zudem alte Klassiker mit in den Warmspülgang zerrte.

    Dennoch wäre das mal ein nettes Stück Musik, das man sich an einem Clubabend wünschen könnte. Als Teenieschreck und Mitgrölstück. Denn schräger als Larsen kann man kaum noch klingen. Zu finden ist dieses übrigens auf dem 2009 erschienen Album »Ængelmaker«

    In diesem Sinne, auf die vergangenen Schrotbass-Tage. Als die Klänge noch zu destruktiv gewesen sind, um von einem Knicklicht mitgefuchtelt werden zu können.

  8. Ich bin glücklicherweise auch in einer nahezu Schlagerfreien Zone gewachsen, hörte mein Vater doch vornehmlich Elvis Presley auch wenn der King bei meiner ersten musikalischen Erinnerungen bereits verstorben war. Blöd nur, das meine eigene Schwester eine Phase musikalischer Belanglosigkeit erlebte, der ich als ihr Zimmergenosse nur schwerlich entkommen konnte.

    Umso glückerlicher bin ich natürlich, einige Klassiker im neuen Kontext zu hören. Besonders dankbar bin ich für Ausgrabung des Freddy Quinn Klassikers, die mir sehr gut gefällt. Auch „Mama Leone“ und „Dich zu lieben“ sind willkommene Einstiege an ein Genre, dem ich bislang nur am Rande etwas abgewinnen konnte.

    Bei mir überwiegt nicht die Rückführung, sondern die Neubesinnung :)

  9. Nun es ist nur eine Frage der Interpretation, aber Elvis Presley ist Schlager ;) Wenn man da zum Beispiel einmal The Doors gegenhält. Aber ich will dich jetzt nicht zu sehr frustrieren.

    Ja, Geschwister können einen mit dem Musikgeschmack inspirieren, aber auch gut abschrecken. Zwar hatte/habe ich das Glück, das es bei mir mehr zur Inspiration gelangte. Doch langwierige Lacrimosa- und Illuminate-Phasen waren wirklich…unschön.

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