Konzil Teil I – Der Urkost-Unkenruf des Herrn K.

Photobucketer Gerechtigkeit wegen möchte ich anbringen, dass ich in Sachen Ernährung auch kein leuchtendes Beispiel bin. Und »wer im Schlachthaus sitzt sollte nicht mit Schweinen werfen« oder so ähnlich. Ich verwechle das öfters.

Aber ab und zu trifft man auf andere putzige Ernährungsexoten, bei denen man dann interessiert stehen bleibt und diese am liebsten knuddeln würde. Ernährungsexoden, denen es gelingt, den Hang zum Fanatismus und Militanz, der wohl jedem reaktionären oder revolutionären Gedanke innewohnt, auf so beeindruckende Art und Weise aufzuzeigen. Sei es durch unangebracht derbe Wortwahl, durch den wüst erhobenen Zeigefinger oder durch Argumente, die keiner Hinterfragung und keiner Gegenposition standhalten würden. Weshalb dabei in einem so trivialen Bereich wie der Ernährung mit ebenso harten Bandagen gekämpft wird, die man von politischen Radikalitäten her kennt, ist mir noch schleierhaft. Denn gegenüber politischem Fehlverhalten tendiert der geneigte »Schlechtköstler« allerhöchstens dazu sich selbst das Grab zu schaufeln. Somit könnten einem persönlich die Essgewohnheiten anderer doch völlig gleichgültig sein. Was soll also diese grobschlächtige Missionierungsarbeiten verschiedener ernährungsphilosophischer Gruppen. Vor allem innerhalb der veganen und fleischlasigen Ernährungssparte. Ich weiß nur, dass Vorsicht geboten ist, denn: Füttern verboten!

So fand ich, als ich mal wieder ein paar Veggiforem abgraste, ziemlich urige Gesellen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn diese leben irrtümlich…pardon: urtümlich. Ernähren sich nach der Urkost, betreiben Ursport und mitunter Urschwimmen, schlafen im Urzeigersinn, gehen mit ihren nicht vorhandenen Urkrankheiten zu »urmethodisch denkende und handelnde Ärzten« wie auf der Seite nachzulesen ist, gebären Urkostkinder, schlucken bittere Urmedizin, retten sich mittels der Ur-Therapie und nennen sich stolz: Urköstler.

Angetrieben werden sie von Franz Konz dem altersfrischen Herrn, der vor ein paar Jahrzehnten fleißig niederschrieb, wie man als selbstloser Bürger den Staat weiterhin um dessen einzige Einnahmequelle bringen kann. Mit denen eigentlich der ganze Apparat und damit auch der selbstlose Bürger am Leben erhalten werden soll, somit klarer Fall vom Sägen am eigenen Ast, aber das gehört hier nicht her. Franz Konz jedenfalls besiegte irgendwann den Magenkrebs mittels einer rapiden Ernährungsumstellung, was ja eine feine Sache ist und wurde bekehrt. Dagegen spricht ebenfalls nichts. Dass sich dieser danach allerdings zum Guru für Ernährung und Lebensweise erhebt und somit neben weiteren Steuertricks den Buchmarkt mit skurrilen Lebensratgebern bereichert, sollte währenddessen nicht so im Raum stehen gelassen werden. Natürlich müssen diese Bücher weder kaufen noch dem Inhalt geglaubt werden, aber da sie als Quell absoluten Wissens gehandelt werden, möchte ich das nur ungern kommentarlos stehen lassen.

Herr K. will uns also erzählen, dass man nur dann gesund in Körper und Geist leben kann, wenn man täglich auf der Wiese grast. Oder sich im Wald von Ast zu Ast schwingt, lautstark Urlaute durch die Baumkronen brüllt und damit grundlos die Tiere verschreckt. Seine Anhänger jedenfalls glauben das. Und man muss ihm auch das Zugeständnis machen, dass er mittlerweile über 80 Jahresringe zählen kann. Aber ist das ein Grund zum Beweis? Salvador Dali wurde 85 und dieser lebte alles andere als Urtümlich. Oder Dr. Sigmund Freud, ein leidenschaftlicher Zigarrenpaffer, rauche stellenweise kette, trank womöglich Alkohol und aß vielleicht noch Tiere, aber wurde immerhin auch 83. Zugegeben ein Jahr jünger als Dali und am Ende fraß sich auch ein unschönes Loch in seine Wange. Wirklich bedauerlich.
Man hätte ihm sagen sollen, dass Urkost gegen Krebs hilft, gegen AIDS sowieso. Und überhaupt gegen alles; immer und überall. Natürlich streitet niemand ab, dass unser zivilisationsträchtiges Leben eine Art der Trägheit verursacht, die alles andere als gesundheitsfördernd ist. Und würde ich auf mein Training und Yoga verzichten oder bei den hiesigen Fastfood-Filialen mit Namen gegrüßt werden, so könnte ich auch nach jedem Treppengang dem Herzinfarkt näher kommen. Aber sollte man deshalb gleich meinen, dass die eigene -und nur die eigene- Lebensart die absolute ist. Dass diese sämtliche Krankheiten verzerrt, die mit unter tödlich verlaufen oder zumindest in ihrem Fortschreiten derart angenehm werden, dass sich manche ersteres wünschen. Das sollte man wohl nicht, allerhöchstens sehr wohl überlegt. Und dabei zudem nicht außer Acht lassen, dass der Mensch, selbst schon in den letzten paar 100.000 Jahren, eine Entwicklung durchmachte, die uns stark von Urgestein der Menschheit unterscheidet.

Und somit fangen die Thesen des Herrn K. mitsamt Gefolge an, ein wenig finster zu werden. So empfiehlt er das uneingeschränkte Ablehnen jeglicher zusätzlicher Flüssigkeit, ärztlicher Behandlung, Impfung oder Medikamenteneinnahme. Er selbst lebe mit derartig dehydrierten und Gänseblümchen verdauenden Zustand schon seit Jahre in voller Blühte. Na großartig. Traditionelle Inuits ernähren sich fast vollständig von Tierprodukten und blicken bei unseren Zivilisationskrankheiten ebenfalls ungläubig drein. Wem darf man nun glauben. Abgeguckt hat Herr K. es übrigens von den Affe und bemerkt, dass diese damit bestens leben können. Das ist natürlich eine weise These des alten Knaben, allerdings sind das eben Affen. Und auch wenn sich der Mensch allzu affig gibt, so ist es dieser nur im übertragenen Sinne. Wir stammen weder vom Affen ab, noch gehören wir direkt zu deren Familie. Zwar gliedert man manche Affenarten und den Menschen in die Unterfamilie der Hominoidea (menschenartig) ein, aber das diagnostiziert alleine eine gewisse Artverwandtschaft; aufgrund gemeinsamer Vorfahren, so zumindest die Theorie. Aber wenn man sich das mit der Artverwandtschaft nun durch den Kopf gehen lässt und dabei überlegt, wieviele Gemeinsamkeiten man mit anderen aus der eigenen Verwandtschaft teilt, dann bekommt das Argument »Was die Affen tun, das hilft uns auch« sehr wackligen Boden. Es ist ja schön, dass der Knabe glücklich ist, während sich andere des Alters schon zum Sterbe bereitlegen. Und es lässt sich auch nicht abstreiten, dass Obst, Gemüse und kräuterreiche Ernährung gewisse Vorteile mit sich bringen. Man muss ja auch objektiv bleiben. Aber wenn ein solcher Knabe dann meint, sich durch so einen Bonus in Sachen gesunder Ernährung veranlasst zu sehen, nebenher noch enorme Gedankenlosigkeit zu verbreiten, so ist das objektiv gesehen: schwachsinnig. Nehmen wir zur argumentativen Untermauerung einmal ein paar Zitate des Rohkostpropheten:

Franz Konz»Seien wir ehrlich: wer dachte nicht schon daran, dass all die Chemikalien, Chemotherapien, Bestrahlungen und was die Schulmedizin sonst noch zu bieten hat dem Körper in vielfacher Hinsicht Schaden zufügen? Übersetzen wir nur einmal das Wort „Antibiotikum“, dann steht hier „bio“ für das „Leben“ und „Anti“ für „gegen“. Ein Antibiotikum richtet sich also gegen das Leben. Jeder, der einmal eine Therapie mit einem solchen Antibiotikum durchgeführt hat, erkannte bald, dass damit nicht nur das Leben der vermeintlichen „Schädlinge“, der „bösen“ Bakterien und Viren betroffen war…«
(vgl. hier )

Da muss man ihm Recht geben. Im altgriechischen steht βίος für »Leben« und ἀντί für »anstelle« bzw. »gegen«. Dazu noch eine schmucke lateinische Endung und wir haben Antibiotika alias »Entgegen dem Leben«. Wenn sich Herr K. schon so gut mit Worten auskennt, sollte ihm doch auch bewusst sein, dass das Wort: Leben nicht nur unseres Leben einbezieht. Für einen Naturfreund wie ihn wäre dieses Denken doch allzu selbstverräterisch. Es heißt zwar »Ich denke also bin ich«. Aber dennoch kann im Umkehrschluss etwas sein ohne zu denken. Sonst würde es manche Menschen in ihrer materiellen Form gar nicht geben können. Nehmen wir somit zum Beispiel das Leben der Mikroorganismen, dass durch ein Antibiotikum seinem Fortbestehen beraubt wird. Gutes Argument zur Wortherkunft? Nein, schade. Aber was geschied denn beim Verzehr von Kräutern? Ich leibe mir Inhaltstoffe ein, die ebenfalls arglistige Mikroorganismen abtötet. Wenn das nicht der Fall wäre, so würde ich ja krank werden. Und laut eigener Aussage sind diese Feinschmecker der Urköstlichkeiten ja kerngesund. Mit anderen Worten, sie verleibe sich freudig das jeweilige Antibiotikum ein, dass die Pflanze so mit sich bringt, ohne des es ihre Leber oder Niere zersetzt. Ergo: nicht so pauschal gegen einen neutralen Begriff wettern, weil dieser nur in das eigene Weltbild gepresst wurde. Natürlich sollte man nicht alles Glauben was Herr oder Frau Doktor einem verschreiben. Schon gar nicht, wenn sich unter dessen Schreibtisch die Präsente seliger Pharmawerke stapeln. Aber wenn ich mich zurückerinnere, als ich zuletzt vor 14 Jahren wirklich krank war. Ja, lang ist es her, ohne das ich jeden Morgen mit einen Urschrei beginne. Aber es konnte damals passieren, dass ich eben krank wurde, da ich auf Arbeit bei allen Witterungen draußen mit Hacke, Schaufel und Schubkarre antreten musste und nicht nur als Steuerinspektor in Räumen rumsaß, Kaffee schlürfte und die Gardinen vollquarzte. Wie Herr K. seine Jugendsünde beschrieb. Als mich also eine akute Bronchitis außer Gefecht setzte und ich bei jedem Wort einen interessanten Brechreiz im Hals verspürte, da hatte ich keinen Grund gesehen die »bösen« Bakterien und Vieren in Anführungsstriche zu setzen. Dafür erfuhr ich durch ein nettes Antibiotikum schnelle Heilung und siehe da, ich lebe heute noch.

Es ist kein großes Geheimnis das so manche Alternative zur Schulmedizin ratsam wäre, dass man sich nicht nur auf einen Arzt verlassen sollte und so manches antike Völkchen oder Naturvolk Wissen besaß, um das wir heute buhlen und staunen. Aber wenn ich mit Hepatitis A im Delirium liege, dann rettet mich auch kein Knoblauch-Vanille-Fenchelbrei mit Himbeergeschmack. Und bei einem Schädelbasisbruch hege ich doch mehr Vertrauen in die Röntgenaufnahmen der intriganten Ärztelobby, als in eine Bachblütentherapie. Um nicht unkorrekt zu argumentieren, muss an dieser Stelle allerdings geschrieben werden, dass auch von ihm bei einem Schädelbasisbruch eine ärztliche Konsolidierung empfohlen wird. Aber was soll das. Wenn man schon konsequent tut, dann sollte man dieses auch beibehalten. Man kann nicht immer wieder erneut gegen die Medizin keifen und sich dabei aber hinstellen und sagen: Ja, das ist alles Gift und Mord und Totschlag, aber bei Verletzungen hege ich volles Vertrauen. Schließt die eine sog. Machenschaft die andere aus? Wohl eher kaum. Es wirkt mehr wie ein: Ich picke mir das alles raus, was mir persönlich nützt. Aber auch andere Thesen des Herrn K. blühen nur so vor objektiver Weitsicht:

»Doch auch Du selbst kannst schuld daran haben, daß Du statt eines süßen Babys ein geschädigtes Kind auf die Welt bringst. Sieh hin, sieh ruhig genau hin, auf die nächsten Seiten, werdende Mutter! Sieh diese Mißgeburten an, die Mütter geboren haben, die der Schulmedizin und der Chemie blindes Vertrauen schenkten oder auf die Genußgifte der Zivilisation trotz des werdenden Lebens in ihnen nicht verzichten mochten.«

Diesem Zitat folgen Bilder eingelegter missgebildeter Föten, wie man sie beispielsweise von Körperwelten her kennen könnte. Manch einer könnte von dem unterschwelligen Tonfall des Zitates -aus seinem Buch: Der große Gesundheits-Konz- an etwas anderes als ein Beratungsgespräch denken. Aber da kann ich beruhigen und sagen, diese Wortwahl ist mit Sicherheit gewollt. Zu erwähnen wäre dabei, dass die Natur sich vom kraftstrotzenden krautfressenden Übermenschen nicht beeindrucken lässt und es auch andere Umwelteinflüsse gibt, die ohne medizinisches oder bewusst gesundheitsschädigendes Zutun passieren. Dieses nennt man: Laune der Natur oder wissenschaftlich: Mutation. Und gegen Mutagene ist noch kein Kraut gewachsen. Da Herr K. und sein Urkostkollektiv ebenfalls wahre Befürworter der Impfung und der Medikamente sind, kann ich nur diesen Tipp einer Amazon.de-Rezension des Werner Willmann zitieren und mit Kinderlähmung ergänzen:
»Ich empfehle Herrn Konz dann einen Besuch in einer Behinderteneinrichtung. Dort soll er die suchen mit den Folgen eines Impfschadens. Finden wird er die bedauernswerten Menschen, die wegen der Folgen von Masern einen Hirnschaden davon trugen oder wegen einer Schädigung im Mutterleib durch Röteln dort sind usw.«
Die Impfung ist eine zweiseitige Medaille. Dessen Rückseite wirklich nicht so glänzt wie manche vermuten. Denn gerade Menschen mit starker Immunschwäche ist von der Grippeschutzimpfung abzuraten. Da die Zugabe von inaktiven Krankheitserregern dennoch den Körper schwächt. Zumal eben besagte Krankheitserreger nur inaktiv sind. Auch baut der Körper verstärkt nur Abwehrkräfte gegen diesen gespritzten Erreger auf und womöglich nicht gegen eine mutierte Art, ist dann aber während des Aufbaues so geschwächt, dass sich die Wahrscheinlichkeit auf eine Erkrankung erhöht. Alles Argumente, die man anbringen kann. Aber kann man pauschal verurteilen. Wohl kaum. Zum einen sollte man wissen, dass auch tote Erreger gespritzt werden. Und tot ist nicht inaktiv. Tot ist tot. Zum anderen ziehen manche Krankheiten, die durch Impfung neutralisiert werden können, derartige bewiesene Folgen mit sich, dass einem theoretisch mögliche Spätfolge einer Impfung völlig wurst sind. Wie zum Beispiel Kinderlähmung. Welche durch Impfung in Deutschland fast vollständig ausgerottet wurde. Ein Luxus, von dem heutige militante Impfgegner profitieren. Also mal schön den Ball flach halten.

Ansonsten glänzt Herr K. mit allzu viel Beweiskraft hinsichtlich seiner Wissenslücken. Denn auch wenn ich nicht gerade zu den Samaritern zähle, so sehe ich mich doch gezwungen die Menschen zu verteidigen die von solch einem wetternden Rumpelstilzchen ohne Sinn und Verstand beleidigt werden. Natürlich darf man beleidigen -verweise auf Arthur Schoppenhauer »Die Kunst zu beleidigen«-, aber es gibt auch gewisse Grenzen die dabei überschritten werden können. So zitiere ich nochmals aus dem allwissenden Gesundheits-Konz:

»Ich ziehe diese Folgerungen:
1. Es sind die schlimmen Lebensgewohnheiten, die dem oft egoistischen, haltlosen, gierigen und nur nach exzessiven, unnatürlichen Höchstgenüssen strebenden ungebildeten Homo oder Fixer eine der mit angeblich als AIDS definierten Vielzahl von Krankheitszeichen bringen – nicht die Viren.
2. Nicht die Viren sind schuld! Sie stellen sich nur bei einem durch Drogen und Genußgifte geschädigten Körper vermehrt ein. Sie vermehren sich viel stärker im vergifteten Blut und im geschwächten Gewebe des Körpers, um mitzuhelfen, den Abfall zu beseitigen. Es sind Aasvertilger! Wenn es sein muß, ‚vertilgen‘ sie den ganzen noch lebenden Menschen, der
sich schuldhaft bereits selbst in einen Abfallkübel verwandelte. Sie haben dazu den Auftrag von Gott (=Natur) empfangen.«

Biologisch gesehen ist Punkt 2 nicht von der Hand zu weisen. Gibt aber keine Pluspunkte. Denn eine Folgerung die besagt, dass ungebildete Homo…Homo Sapiens?…und Fixer allein nach exzessiven Höchstgenüssen streben, erachte ich als primitives Verbalgebaren. Denn den einzigen exzessiven Hochgenuss erlebte der Autor beim Erbrechen dieser Worte auf Papier. Nette Wortwahl. Netter Inhalt. Netter orthografischer Fehler, denn höher als hoch ist im Bezug zum Genuss ein blödsinniger Superlativ. Hätte ein Lektor wissen sollen, wenn es einen gegeben hätte. Und nette kleiner Beweis dass Urkost aus dem tierischen Hirn schnell Stroh machen kann. Denn wo sind die sozialpsychologischen Aspekte, die einen in den Ruin der Drogensucht stürzen können? Bestimmt im exzessiven Höchstgenuss der verzweifelten Realitätsflucht verborgen. Wo ist der Fakt, dass sich viele durch unsaubere Blutkonserven ansteckten oder bewusst böswillig angesteckt wurden. Ach ja, ich vergaß, sind ja dennoch alle selber schuld. Man hätte ja lieber urtümlich verbluten sollen, als ein Opfer der finsteren Ärztemafia zu werden und sollte lieber isoliert im Wald leben, damit einem von Mitmenschen nichts angetan wird. Und der Aspekt mit dem »Homo« ist nun wirklich unterstes Niveau, dass keinerlei Kommentar würdig ist. Herr K. sollte lieber froh sein, dass sein Leben nicht so endete wie ursprünglich von Gott = Natur geplant. Denn wie war das mit den Aasvertilgern? Anstatt die Frechheit zu besitzen in solchem Ton über die zu urteilen, denen weniger Glück beistand..

Alles in allem wirkt das Buch recht polemisch, was der Autor auch offen zugibt. Aber im Kern keine stilistisch ausgefeilte Pädagogik aufweisen kann, sondern einfach nur wie der erhobene knöcherne Zeigefinger eines keifenden Mannes wirkt. Nun weiß ich nicht, ob die gefundene Leseprobe wirklich das Buch beinhaltet oder nur plump den Inhalt wiedergab. Da es aber von einer Sympathisantenseite war, gehe ich einmal davon aus, dass es sich um eine 1-zu-1-Kopie des Buches handelte. Was im Grunde aber auch völlig nebensächlich ist, denn nun Buch oder nur Datei, so sollte man eine gewisse optische Ästhetik wahren. Denn dessen Satzspiel und Grundlinienraster -ok, welcher Satzspiegel- ist wirklich ein Alptraum für jeden Typografen. Es strahlt mehr die Ästhetik eines dilettantischen Word-Dokumentes aus, das mal schnell nach bestem Wissen und Gewissen des Fleischereifachgehilfen zusammengeschrieben wurde, als dass man annehmen könnte, dass hinter diesem Werk ein ausgebildeter Setzer stand. Im konzeptlosen Wirrwarr platzierte Bilder, so schlimm sahen nicht mal meine ersten Gehversuche aus, sowie die Schrifthierarchie ad absurdum geführt. Es sind planlos anprangernde Textpassagen rot gefärbt und unterstrichen. Dann wieder fett und unterstrichen. Dann nur fett oder nur unterstrichen…wenn es schon so gewesen ist, dass das Buch im Laufe der Zeit einfach so in die Tastatur gehämmert wurde, dann sollte es zumindest nicht danach aussehen. Man kann ja dennoch seine zusammenhangslosen Phrasen in ein einheitliches Bild packen. Das schaffte selbst die Bibel. Ein schwaches optisches Bild beinhaltet immer schwachen Inhalt. Vor allem beim Buch. Und was darin Aktaufnahmen von offensichtlich minderjährigen oder zumindest minderjährig wirkenden Mädchen sollen, lässt auch Spielraum für einige Interpretationen. Man kann die Natürlichkeit und Schönheit des (weiblichen) Körpers auch anders symbolisieren, als mit moralisch fragwürdigem Bildmaterial. Denn selbst wenn sich der Urmensch oder Affe womöglich nicht daran störte, so leben wir im Hier und Jetzt. Und das sieht mittlerweile etwas anders aus.

Wer sich jetzt in seinem Weltbild beleidigt sieht und meint, man würde ihn auf den Schlips treten und an den Karren pissen, dem kann ich nur zur Entschuldigung sagen: Zu recht. Zudem stellt dieser Artikel kein Angebot zur Debatte mit Konz-Gesinden dar. Denn man kann hierbei nicht debattieren ohne inkonsequent und unsauber zu argumentieren. Da solche Gespräche auf eine gewisse Kompromissbereitschaft beruhen, die ich nicht gewillt bin einzugehen. Ansonsten wird das nur ein argumentativer Schlagabtausch…und wem soll das nützen.

Wikipedia antwortete: Franz Konz
Franz Konz Verein: Bund für Gesundheit
Urkostforum.de

[ Bilderquelle: http://www.heilkost.de ]
[ Zitatequelle: http://www.heilkost.de Jan. 2010 | Der große Gesundheits-Konz / 4te Auflage / 1999]

8 Gedanken zu „Konzil Teil I – Der Urkost-Unkenruf des Herrn K.

  1. Für diesen dummdreisten Beitrag wird die natur sie Strafen.
    Wer sich nicht an die Gesundheitsgesetze der Natur hält wird am Krebs elend verrecken. Also sehen sie sich vor. Es gibt nichts besseres als die menschenartgemässe vegane Frischkost.
    Denn die Urkost ist einfach, lustvoll und schön! Das pfeifen die Spatzen schon lange von den Dächern. Und nur Dummerjahne hören nicht hin.

  2. Natürlich gebe ich zu, dass diese Beiträge sich der derber Wortwahl annehmen; somit frech und unverfroren wirken, was ja bekanntlich der Begriff »dreist« beinhaltet. Aber »dummdreist« ist etwas anderes. Dummdreist wäre es entgegen aller gesellschaftlichen Konvention und auch wenn ich gewissen Unwissenheit bzgl. ihrer Lebensweise nicht leugnen brauche, so ist diese nicht mit »dumm« zu titulieren ohne unsachlich zu werden. Zudem machte ich die Erfahrung, dass die Natur zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, als das sie einen Bruchteil ihres Schaffens -nämlich einen einzelnen Menschen- für einen Bruchteil dessen Schaffens -nämlich diese paar Worte- abstraft. Davon mal abgesehen verstehen wir uns -die Natur und ich- recht gut, nachdem ich einiges für ihr Wohlergehen unternahm.

    Auch wenn ich mich ungern wiederhole. Aber ich schloss diesen Artikel mit dem Gedanken, dass gegenteilige Kommentare ins Leere laufen werden. Denn beide Parteien, Sie und ich, würden nur einem Schlagabtausch verfallen. Und auch wenn Sie dieses nun begonnen haben, so möchte ich mir das Recht herausnehmen, es zu beenden.

    Zudem sei noch gesagt: Wenn Sie sich die Zeit nehmen und alle Beiträge (II,III) genau lesen würden, so würden Sie zu zwei Erkenntnissen gelangen:

    Erkenntnis 1
    Ich kritisiere nicht alles pauschal aus dem Buch sowie der Anschauung, sondern nur für mich haltlose Thesen, welche ebenfalls recht beleidigend wirkend könnten.
    Erkenntnis 2
    Ich selbst ernähre mich vegan. Inwieweit diese Ernährung allerdings menschanartgerecht ist, möchte ich in einem späteren Artikel gerne aufgreifen, welcher auch Platz für Gegenargumentationen bieten darf. Denn über Sinn und Unsinn, über anatomische Beweise und Gegenargumente oder dahingehend ethische Fragen darf man gerne debattieren.

    Zudem bin ich Skorpion und diese können sich gegen Krebse recht gut wehren. Aber letztendlich weiß niemand inwieweit und ob ihn der Krebs dahinrafft. Diese Krankheit spielt mit der Menschheit russisches Roulett. Und ich möchte dieses ungern zur Strafe für eine unachtsame Lebensweise erheben. Man kann das gerne tun. Dann lade ich dahingehend jeden auf eine Krebsstation ein und dort können diese mit den Patienten gerne noch einmal darüber plaudern. Ich jedenfalls sah während meiner Dienstzeit auf einer Intensivstation schon genug, um bei solchen Themen den verbalen Ball etwas flacher zu halten. Selbst wenn es bei manchen Fällen ein klarer Fall von »selber Schuld« ist.

    In diesem Sinne,
    mit meinungsrespektierendem Gruß

    Guldhan

    post scriptum: Den Mißbrauch und/oder die Abwandlung des Namens von Frau Brigitte Rondholz erachte ich als allzu kindisch. Denn ein unabhängiges »B. Holzrond« ist doch ein zu großer Zufall für diese kleine Welt. Oder erwecke ich etwa den Eindruck, wirklich so dumm zu sein.

  3. Grüße zurück.

    Interessant. Ja ich kenne das Forum. Aber dass ich nun an dessen Schwelle explizit mit einem Mettbrötchen begrüßt werde, hätte ich nicht vermutet. Nur werde ich dahingehen ablehnen, denn Mettwurst kollidiert stark mit meiner gewohnten Ernährungsweise.

    Aber nichts-desto-trotz bewege ich mich gerne in diesem Forum und werde es auch weiterhin gerne tun. Da diese Seite an sich den Anspruch stellt, entgegen unsachgemäßer Polemik und platter Propaganda, ihren Standpunkt darzulegen. Denn egal welche Weltanschauung man vertritt, diese wird nichts wert sein, solang man es nicht vermag, diese versucht objektiv und rational zu erläutern und auch zu hinterfragen. Ein Aspekt, den viele Vertreter beider Parteien allzu gerne in den Spamordner des Argumentierens verbannen.
    Zudem ist es recht amüsant, in dem Forum den Stellungskrieg zwischen Veganern und Fleischkonsumenten zu überfliegen. Vor allem, wenn sich dort ab und zu mit wüsten Latrineparolen oder Gehässigkeiten beworfen wird. Wovor beide Parteien nicht zurückschrecken.

    Ob ich mich allerdings zu einer »Anstellung« als dort registrierter Doppelagent hinreißen lasse, kann ich momentan noch nicht sagen. Dieses aber weniger wegen fehlender Sympathie, sondern mehr aufgrund fehlender Zeit.

  4. Ich habe das gelesen…mit einer Einschränkung. Ich las es nicht bis zur letzten Seite. Was ich aber bei dem nötigen zeitlichen Rahmen gerne nachhole. Denn ungern verfalle ich in die Marotte, über Dinge mit einem Wissen zu urteilen, das ich nur von Dritten aufschnappte.

    post scriptum: Diese Antwort darf für jedes der drei Ausrufezeichen gelten.

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