Panoptikum – Erstes Resümee

Photobucketahrscheinlich bin ich Perfektionist. Auch wenn ich weiß, dass ich mir und der Zufriedenheit damit stellenweise selber im Weg stehe. Läuft etwas nicht nach Erwartung oder liegt diese Rückblickens hinter der Erwartung zurück, so wird dieses emotional abgewatscht. Dann existiert kein Grau, sondern nur Schwarz und Weiß. Gut oder Schlecht. Und hierbei sehe ich mich und die Präsentation nicht als gelungenes Resultat, auf das ich mit gutmütigem Nicken schauen kann…

Stattdessen sehe ich, dass nun das xte Spam in dem Blog auftaucht. Und wieder einmal, wie sollte es anders sein, in dem veralteten Artikel über die Urkosttierchen. Was zum Geier ist los mit den Pennern. Hat dieser Artikel so eine besondere Ausstrahlung, wurde auf diesem mit dem ersten Spam eine Duftmarke gestratzt Spams…Pforten zu Internetauftritten, die eh keine Sau interessieren und deshalb beworben werden müssen. Doch warum nur in diesem einen verdammten Artikel. Als ob es nicht schon neueres und besseres gäbe…

Stattdessen erlebe ich, wie das Mikro zwar alles aufzeichnet, aber nicht im geringsten Atmosphäre einzufangen vermag. Es bleibt blechern, es bleibt hohl. Keine Seele, keine Atmosphäre. Und ich agiere verhalten, flach, weil ich mir beim Lesen immer derart blöd vorkomme, vor allem wenn in Hörweite andere Menschen herumexistieren.
Und blieb es einmal annehmbar, so demoliert das Telefon in liebenswerter Perfektion und Beharrlichkeit die Stimmung. Wird doch diese Fernsprechanlage von mir ohnehin nur sehr mühsam geduldet.

Wenn es wenigsten wichtige Wichtigkeiten wären, die einem durch das Plastik in das Ohr entleert werden. Vermeintliche Arbeitgeber, die einem sagen, wie passend man doch für ihr Unternehmen wäre. Wie sinnvoll nun das Leben und wie bezahlt die Leistung.
Doch wo denke ich hin. Auch in dieser Branche wurden längst die Vorteile der Leiharbeit entdeckt. Der soziale Feudalismus als geschätzte Evolution des Arbeitsmarktes. Bloß nicht fest mit Angestellten kalkulieren müssen, es könnte ja etwas passieren. Am Ende werden die noch aufmüpfig.
Oder was noch dreister ist, man fordert für seine gleiche Arbeit ebensoviel wie der »Westbürger« Zweiundzwanzig verdammte Jahre gemeinsames Deutschland und selbst der Regierungsapparat düngt, hegt und pflegt noch immer den Ost-West-Gedanken. Peinlichkeit oder Planung? Wohl beides, in Intervallen. Im Wohle des Volkes.
Durfte ich doch ruhrpottigen Arbeiterfamilien belustigt schmunzeln beim Absondern ihrer Stereotypenansichten des arbeitsscheuen Hinterwäldlers, der nur sächsisch labbert, beobachten. Mit dem Wissen, dass diese nichts von meiner Herkunft wussten, hätte es doch glatt deren Weltbild zerstört.
Nun gut, ich war ja auch kein Sachse. Aber lasst an dieser Stelle einmal gesagt sein, dass die Sachsen mit das älteste noch existierende germanische Volk sind, deren Spuren selbst noch in Great Britain finden lassen (wie übrigens auch die Friesen und beide werden heutzutage zu Witzfiguren degradiert) und dass das Sächsisch lange Zeit die Hochsprache des deutschen Landstriches war. Da kroch der Ruhrpötter noch in seinen Kohledörfern rum. Als das Bildungsbürgertum der Handelsmetropolen seine Briefe in Latein verfasste und sich in sächsisch unterhielt.
Über zwanzig Jahre…und in beiden Himmelsrichtungen findet man noch immer das Gekeife mit Klischees und das Verbreiten von feindseligen Karikaturen des jeweils anderen.

Doch was schrieb ich über Leiharbeit. Welch Utopie. Ein neuer Trend wurde längst mit mehr Begeisterung empfangen. Der Zuschuss unserer Agentur für Arbeit. Das Lockmittel für den aufopferungsvollen Unternehmer. Als Stütze für all jene, die ihren Angestellten ohnehin schon jeden Wunsch von den Lippen ablesen und damit, als Dreingabe, den zweiten Jahresurlaub finanzieren.
Stellt ihn ein und zahlt nur 10% des Gehaltes, den Rest übernehmen wir. Welch netter Wesenszug. Und dabei kommt es natürlich nicht vor, dass manch einer, der mit seiner Bewerbung abgelehnt worden war, nun zwei Wochen später plötzlich zum Vorstellungsgespräch erscheinen darf. Zufälle gibt es in dieser ökonomischen Welt, der reinen Selbstlosigkeit. Und nur zufällig erfährt man dann, dass die Stelle plötzlich bezuschusst wird.

Wie soll man sich dabei vorkommen. Wie der geschätzte Arbeiter, dessen Wissen und Kraft für das Unternehmen von solchem Nutzen ist, dass es einem dieses abkauft? Und wovon soll man dann nachts träumen…man fühlt sich wieder in die Jugend zurückversetzt. In der man als kleiner fetter Junge ebenso selbstsicher vor der Mannschaftsaufstellung im Sportunterricht stand und der letzte, der allerletzte war, den man wählte. Weil er gewählt werden musste. Oder der Sportlehrer ohnehin zu Beginn sagte: »Du kommst in das stärkerer Team« Für die Chancengleichheit nach unten. Ich danke auf Knien für diese Gunst.
Das ist so derart aufbauend. Wo ist meine Augenbinde mit dem darauf gedruckten Wort »Versager« Und wo ist diese eigentlich nun abgeblieben. Immerhin kann man diese wieder hervorholen, vor allem wenn man weiß, dass man dem Arbeitgeber allerhöchsten 10% des Gehaltes Wert ist. Wenn überhaupt irgendetwas. Ebensoviel könnte mir ja auch der Arbeitgeber wert sein…ein Teufelskreis, doch bin ich auch nur ein Mensch.

Glücklich sind die, deren Vorhaben glücken. Deren Tage gelegentlich Zufriedenheit bringen. Und die nicht zwischen zwei Welten der Weltsicht taumeln. Glücklich sind die, denen es egal ist, weil sie eh schon abschlossen. Sich damit abfanden und die Messlatten nicht mehr vom Boden heben.
Doch glücklich werden mitnichten die, die immer wieder stolpern. Die wollen, aber nicht können. All jene, die die Messlatten sehen, aber nicht verstehen, weshalb diese beim Sprung immer ein Meter nach oben schießt und gegen die Zähne schlägt. Und die ständig für folgende Sätze üben: »Warum wollen sie gerade bei uns anfangen« oder »Warum sollten wir gerade sie einstellen«

Lasset diese Worte einmal im Deutsch-LK analysieren und einige Schüler werden Dummdreistheit unterstellen. Entschuldigung, aber was wird darauf erwartet. Dass man ein Foto von dem Schrein zeigt, den man im Schlafzimmer der Firma geweiht hat. Und vor der sich aus lauter Begeisterung für die Quartalszahlen immer etwas am Körper regt? Dass man sich im Ekel der Selbstbeweihräucherung aalt.
Was wird erwartet. Ehrlichkeit? Weil ich Arbeit suche und sie bezahlen und weil ich das kann was sie suchen, Punkt. Stattdessen lernt man Lehrbuchsätze oder versucht selber die Situation schönzureden, um Individualismus zu simulieren. Doch ich weiche ab. Ich weiche immer ab. Warum auch immer.

Jedenfalls werde ich mir ein besseres Konzept überlegen, eines, dass der Atmosphäre dienlicher erscheint. Denn so, das merke ich, führt es bei mir zu keine Begeisterung und keiner Identifizieren. Und wenn dieses nicht stimmt, so beschleicht mich das Gefühl, dass ich nicht wirklich Stimmung und ein angenehmes Hören beschere. Vielleicht nur eine allzu subjektive Wahrnehmung, aber dennoch muss noch gefeilt werden. Denn ein Buch ist nur immer so gut, wie sein Leser. Doch vielen Dank in das Vertrauen.

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