Rückblick 2012

Photobucketun, was soll ich schreiben, geschätzte Garde. Das Jahr war scheiße. Nicht kategorisch, aber unterm Strich. Sodass die Momente, deren Erinnerung mir lieb sind, im Schatten derer stehen, auf die ich gerne verzichten würde.

Zum Glück stehe ich damit nicht ganz alleine im Raum. Offenbarte mir mein Zahnarzt eine ähnliche Erkenntnis. Welch ein Glück, dass wir beide uns zu allem Überfluss das Jahr nicht auch noch gegenseitig auf den Keks gingen. Als Antwort bekam ich ein Grinsen, während an meiner Wurzel herumgestochert wurde.
Ja, das Jahr war für die Tonne. Aber warum? Wegen dem Jahr oder etwas, was in ihm geschah? Nur bedingt, hielten sich die Grausamkeiten doch in Grenzen. Es war vielmehr der Kontext in dem das Jahr gestanden hatte. Der Winter 2011, in seiner emotionalen Erbärmlichkeit, wehte unentwegt. Unbeeindruckt vom Frühling, ungerührt vom Sommer und dem Herbste gegenüber gleichgültig.
Aber was soll´s. Geht die Tragödie doch in seinen zweiten Teil über. Denn zu allem Überfluss besaß das Jahr 2012 noch nicht einmal den Anstand, wirklich unterzugehen. Nicht der kleinste Versuch oder wenigstens irgendein Anzeichen das Hoffnung bringt. Nichts. Und so verging in schnöder Belanglosigkeit der 21te Tag des 12ten Monats, so wie sämtliche Tage zu vor und danach. Das… ja das war das eigentliche Drama.

1. Was hast du 2012 zum ersten Mal getan?

Mich beim W-G-T nicht der Zeltplatzverwahrlosung hingeben. Und damit jeden Tag geduscht, mit sauberen Klamotten begonnen und mehr Energie. Dafür das Festival aber auch erstmals vorzeitig abgebrochen. Oder anders gesagt, eher als eigentlich geplant.

Diesen Blog geschlossen.

Meinen YouTube-Kanal für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt und ich bin wirklich gespannt, was daraus wird. Noch sind alle Möglichkeiten offen. Und noch ist es provisorisch genug, um schweigend wieder eingestampft zu werden. Aber was tippe ich. Eröffnen sich mir doch nun endlich wieder neue Möglichkeiten. Und ich will verflucht sein, wenn ich nicht endlich den Arsch hochreiße und diese nutze. Gibt es doch keinen, der auf einen wartet. Niemand.

Ansonsten… ja. Ich habe erstmals die Hospitation durch das Schulamt bestanden. Mit anderen Worten, ich besitze den offiziellen Darfschein, um auch auf Schüler losgelassen werden zu können. Ob diese nun wollen oder nicht. Aber ich glaube, wenn ich mir diverse Kommentare innerhalb der letzten drei Jahrgänge von 2012 so durch den Kopf gehen lasse… ich schätze… es gibt hinter dem Lehrertisch schlimmere Gestalten als mich.
Und wer immer mitliest. Hey, im Grunde bin ich noch immer erst Referendar, somit im Welpenschutz. Zumal, hätte man mir Anfang 2000 erzählt, dass ich zehn Jahre später Unterricht gebe… Wobei, mich wundert ohnehin nichts mehr. Die Kluft zwischen dem einsten Realschüler und dem heutigen Guldhan ist derart groß geworden, dass keiner mehr von der jeweils gegenüberliegenden Seite aus den anderen erkennen kann.

2. Was hast du 2012 nach vielen Jahren wieder getan?

In einem für mich untypischen Ausmaß neue Menschen kennengelernt. Wie ich bereits sagte, ich bin grundsätzlich kontaktscheu. Oder »kontaktträge« für die Chemiker unter euch. In neuen Gruppen bin ich Beobachter, der schweigende im Hintergrund. Derjenige, der nur antwortet, aber nichts sagt. Wer das nicht glaubt, der frage meine ehemaligen Lebensgefährtinnen, die ich bis dato vergraulen durfte.
Somit gereicht mein Pensum an neuen 2012-Bekanntschaften auf die Summe, die ich die letzten zehn Jahre zuvor nicht angehäuft hatte. Natürlich gab es schon einmal eine solche Welle an Neubekanntschaften. Damals zu meiner Zivi- und WG-Zeit. Doch damals war ich gerade in die 20 gekommen. Und nun gewöhnte ich mich schon einige Jahre an die 3 als erste Ziffer des Alters.

Die eigenen Umzugskartons geschleppt. Und auch dieses mal wieder an einen Ort, von dem aus ich mir Linderung verspreche. Wie damals vor fünf Jahren. Denn es gab auch Umzüge, die mir gleichgültig gewesen waren. Oder mir sogar, rückblickend betrachtet, einen unangenehmen Nachgeschmack bescherten. Oder zumindest die Frage, was besser wäre. Mitzuziehen oder zurückzubleiben. Beruhigend, wenn solche Fragen zu dem ohnehin schon vorhandenen Stress einmal ausbleiben.
Auch wenn ich unter anderen Umständen mit jener Frage kämpfen durfte. Mal wieder. Doch dieses mal fiel die Entscheidung anders aus. Zu Gunsten oder Ungunsten? Wir werden sehen…

3. Was hast du 2012 nicht getan?

Ich war kein idiotischer Liebhaber. Nein, dieses Jahr nicht. Nicht mehr. Und ganz ehrlich bin ich froh, überstanden zu haben und allmählich wieder aufzuleben. Da kann ich solch einen Blödsinn nicht gebrauchten. Natürlich ist der Wunsch nach einem Neuanfang vorhanden. Aber die Enttäuschung und der Zynismus stecken tiefer. Und ich genieße momentan diese durchschimmernde Wut.

Was fehlt mir 2012 ebenso? Die Selbstüberwindung. Grundsätzlich würde ich gerne wieder ins Nachtleben einsteigen. So wie einst Ende der 90´er und im Unterschied dazu mit dem vollen Bewusstsein neugewonnener Leidenschaft. Jedoch bieten sich nicht mehr die Möglichkeiten. Und wenn, dann scheitert es noch immer am Abgrund meines Schattens.

Diesem Blog und der Homepage das nötige Redesign verpasst. Ja, da hoffe ich dieses Jahr drauf.

4. Worüber hast du dich 2012 am meisten geärgert?

Über meinen Schatten… mehr gibt es nicht hinzuzufügen.

5. Worüber hast du dich 2012 am meisten gefreut?

Ich glaube, das habe ich schon genannt oder. Nun, bis auf das Ende war das W-G-T in jenem Jahr recht nett. Zudem hatte ich eine interessante Zeit in Mönchengladbach. Bedauerlich, dass ich die beiden Overlords nicht noch länger belästigen konnte.

6. Welches Ereignis von 2012 war dir gleichgültig?

Der Rest.

7. Welche neu entdeckten Bands haben dich 2012 begeistert?

Triore
Ordo Rosarius Equilibrio

8. Welche neu entdeckten Bücher haben dich 2012 beeindruckt?

Die Nachhut von Hans Waal. Grandioses Buch. Das mich vorallem in den Gladbacher Tagen begleitet hat. Und zum Glück wurde mir ein Exemplar im klassischen Cover geschenkt und nicht dieses unangemessen alberne Kitschtitelbild, das mir so eben bei Amazon begegnete.

Ach ja…und Axolotl Roadkill. Wobei mich das schon zu seinem Erscheinungsdatum so ungemein »beeindruckt« hatte. Aber jetzt erst recht beim Lesen.

9. Welche neu entdeckten Spiele zogen dich 2012 in ihren Bann?

Dead Island und Torchlight II. Was für meine Verhältnisse auch verblüffend wenig ist. Warum eigentlich? Schätze, weil ich ansonsten nur Gronkh und Sarazar beim Zocken zuschauen konnte.

10. Welche neu entdeckten Filme haben dich 2012 fasziniert?

So aufmunterten Streifen wie The Road und Nord.
Zudem wurde mir im Sommer die Chance gegeben, in meinem ersten 3D-Film zu sitzen; Ice Age 4.

11. Welche kennengelernten Menschen hinterließen 2012 einen bleibenden Eindruck?

Wurde schon beantwortet.

12. Wer ist dieses Jahr gestorben?

Mit fällt noch immer nur Dirk Bach ein. Wirklich bedauerlich. War er doch ein großer Theatermann. Auch wenn ihn viele einzig nur zum Dschungelcamp degradierten.

13. Welche deiner Blogpostreaktionen gefielen dir besonders gut?

Wie genannt.

In diesem Sinne… und tschüss.

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