Projekt Hörsturz – Runde 15

Photobucketst es schon wieder so spät…oh Elend. Kaum hat man die Woche einmal etwas zu tun, schon schleicht sich die neue Runde 15 heimtückisch von hinten an. Fast schon übersehen und ungewollt dreist ignoriert. Daher nun die nachbarfreundlichen Kopfhörer geschnappt -ja ich habe gerade meine sozialen Stunden des harmonischen Miteinander- und sich in die Flut aus Noten und Textzeilen gestürzt. In diesem Sinne, wehe, wenn sie losgelassen.

0 von 5: Kein Kommentar So dekadent, dass ich weder darüber nachdenken will, noch mir dieses Stück oft und lang genüg anhören werde, um darüber nachdenken zu können.
1 von 5: Wenn es meine Freundin einmal im Jahr hören wollte, so würde ich nicht gleich mit Rausschmiss drohen. Sondern zusehen, ob ich in der Zeit nicht lieber woanders etwas Schöneres machen könnte. Zum Beispiel zum Zahnarzt oder Urologen gehen.
2 von 5: Ja, man gibt sich mühe und klingt auch nicht so schlecht, aber etwas fehlt. Nicht scheiße aber auch nicht gut. So wie die Note 4 eben. Potenzial vorhanden, aber Ziel nicht erreicht. Pech, kommt vor, wird das nächste Mal bestimmt besser.
3 von 5: Nett. Ich werde kein Fan, aber bereue auch nicht den Titel gehört zu haben.
4 von 5: Ich höre mir den Titel gerne noch einmal an, selbst wenn die Rezension schon steht. Reiche ihn auch im Schuhkarton rum und zeige ihn meinen Freunden oder erschrecke damit die Mädchen.
5 von 5: Album bestellt.

Colin Meloy – Cupid (von JuliaL49)
Es ist brav, es ist gutbürgerlich, es ist so introvertiert. Zwar hält der Titel bis zum Schluss seine Spannung, allerdings die Spannung auf ein rhythmisches Losplatzen oder zumindest auf einen emotionsgeladenen Höhepunkt. Aber er enttäuscht. Es passiert nicht. Und der Titel verfrachtet sich dadurch in ein Wirkfeld, als gehöre er zum Abendprogramm der Konformantenfreizeit Dorfkirchens.
2 von 5

Mardi Gras.BB – Down Down Down (von beam)
Recht markante Stimme der Knabe. Aber in Bluse konnte ich mich noch nie hineindenke und jene schrille Art lässt für mich auch genug Spielraum für abendfüllende innere Monologe über Gefallen oder Nichtgefallen. Da ich mich aber momentan aus Zeitgründen diesem nicht hingeben kann und will, nur 2 von 5.

Turmion Kätilöt – Sika (von Konna)
Halejuja, Impulsivität dröhnt durch die Kopfhörer. Finnischer Elektro-Crossover. Schon drei Begriffe, die ich sehr schätze. Und wehe dem, der nächste DJ hat das nicht im Petto, um damit diese Cyber-Techno-Teletubbies-Front von der Fläche verschrecken/pogen zu können.
Von daher, geile Sache das. 4,5 von 5.
(Der Abzug von 0,5 Punkten wird mit der peinlich aufgesetzt metalhaften Bühnenpräsens begründet und dem piepsig technoziden Einstieg)

Emir Kusturica & The No Smoking Orchestra – Daddy, Don’t Ever Die On A Friday (von beetFreeQ)
Ok…gegen die Finnen ist das jetzt der reinste Kulturschock. Kann auch sein, dass ich nach siebenmaligem hören von Sika aufgeputscht bin, aber ich mag das. Es ist leicht wirr, überdreht, aber es passt. 3,5 von 5

Holyhell – Angel Of Darkness (von cimddwc)
Metal kann ja ganz sympathisch wirken, wenn es ein paar Gänge in Sachen Hektik sowie pseudomaskulinem Grölgehabe runterschraubt und eine holde Weiblichkeit ans Mikro lässt.
Wenn das mal nicht mein Weltbild hinsichtlich der Musik zerstört, was es aber zum Glück nicht kann, da ich mich dafür darin zuwenig auskenne. Wirkliche harmonisches Stück. Nettes Gitarrenriff, sympathische Stimme. Und damit nette sympathische 3 von 5 Punkten.

Blackmore’s Night – Loreley (von Stoffel)
Blackmore´s Night. Ich besitze deren Alben. Wirklich sehr gute Hintergrundmusik für Abende am Kartentisch und vor allem Sommernächten unter freiem Himmel. Stimmungsvoll, nicht aufdringlich und vor allem gesellschaftstauglich um so ungestört zu bleiben. Man kann sich von ihr treiben lassen oder durch exzessive Kommunikation überdecken, beides verkraftet diese Musik.
Daher idyllische 4 von 5 Punkten.

Crystal Fighters – I Love London (von Kamil)
Was will mir dieses musikalische Topfschlagen sagen? Ich weiß es nicht. Möchte es aber auch nicht wissen…ist wohl zu avantgarde für meine Weltanschauung. 0,5 von 5.

Jamie Cullum – Don’t stop the Music (von Hannah)
Irgendwoher kommt mir dieser Titel bekannt vor. Aber letztendlich habe ich wohl zuviel Testosteron im Blut, um solchen schmachttauglichen Klavierballaden die Freundschaft anzubieten. Gibt sich ja Mühe. Aber mich erinnert das eher an VIVA-Schlager. Daher 2 von 5.

Knorkator – Böse (von Sir Donnerbold)
Auch wenn ich es schade finde, dass die »meiste Band der Welt« in den Ruhestand trat, so war ich nie Fan von Knokator. Aber jener Titel ist rundum gelungen und war für mich Grund genug tiefer in die Alben reinzuhören…diese dann aber wieder wegzulegen. Dennoch ein putziger Titel. 3 von 5. Aber nur, wenn man das Stück nicht ernst nimmt.

Laibach – Tanz mit Laibach (von Sebastian)
Der Flächerfüller und dem Lager der Neuen slowenischen Kunst. Von den Herren von Laibach schätze ich vor allem die Neuinterpretationen von Klassikern der Musik oder Nationalhymnen. Auch wenn einige Tonträger von denen in meinem Regal stehen, so war jener Titel bei mir schon immer an der Schmerzgrenze des Technoziden angesiedelt. Dennoch, immerhin blieb sich Laibach seit nunmehr 40 Jahren treu und sorgte stetig für Diskussionstoff mit »Differenzierungsverweigerern aus Gewissensgründen«, welche diese Musik in Narzissmus oder Narzismus ansiedeln wollten. Somit dürfen diese auch einmal leicht verdauliche Musik verbrechen. 3,5 von 5. Wegen der, für Laibach gewohnten, provokanten Ausdrucksweise.

Ps.: Laibach in einem Atemzug mit Rammstein zu nennen, ist ungefähr so, wie The Doors mit den Backstreet Boys zu vergleichen ;)

The Raconteurs – Steady, As She Goes (von Fini)
Ja…es rockt halt. Nicht außergewöhnlich. Aber auch nicht schlecht. Es klingt nett, wenn auch maßlos übersteuert. Unter meinem Kopfhörer störend übersteuert. 2,5 von 5.

Post scriptum:
Noch einmal offiziell, meine instrumentaler Soundtrackvorschlag:

Fallout 1 – Acolytes of the New God

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