Eine Sympathieschrift von Guldhans Gedankenfreibank

Die Facebook-Seite „Kinder raus aus Deutschland“ wurde wegen Belästigung gesperrt. Erst einmal Gratulation für diesen Erfolg, ich wusste schon immer, dass Schwarmintelligenz beim Menschen nur eine Theorie darstellt.
Oder anders gefragt, worin liegen der Unterschied zwischen Satire und einer Hetzschrift? Für den blinden Aktionisten sowie betonköpfigen Aktivisten, und dem Oberflächlichen, nirgends. Doch wer möchte sich einen Lolli verdienen und kommt drauf?
Richtig… für denjenigen, der sich die Mühe macht, in die Zeilen hineinzulesen und die Worte in ihrem Zusammenhang zu verstehen, erscheint er in aller Deutlichkeit, allgegenwärtig wie die Bundeslade der Rhetorik: Der Humor.
Bitterer, böser Humor natürlich. Ironie, Sarkasmus, Zynismus, in tiefster Schwärze. Eben keine philanthropen Fips-Asmussen-Phrasen oder Klein-Fritzchen-Zoten. Wobei ein Fritzchen solche Sätze wie „Elefanten statt Infanten!“ sicherlich witzig gefunden hätte. Sowie man auch ein schmetterndes „Vaterland statt Elefant!“ als Satire verstehen sollte. Wenn man will. Aber die deutschen Biedermännleinerinnen und Biedermännleine wollen nicht.
Dennoch ist es noch immer dem Wesen des Humors zugeteilt, welcher natürlich auch die dafür nötige Erlaubnis hat, sich mit dem aufgegriffenen Thema zu überidentifizieren, um dieses somit zur Rede zu stellen.
Dafür bedarf es in den Worten eines gewissen Witzes, braucht Charme und benötigt Intellekt. Alle drei bilden das Bollwerk zur Abgrenzen von bloßer Hetze. Da diese in der Brandrodung ihrer flammenden Rede wiederum weder über Witz verfügen, noch über Charme und man auf den dahinterliegenden Intellekt auch nicht so wirklich bauen sollte.

Leider besitzt Satire eine Schwachstelle. Nicht bei sich selbst, zumindest gute Satire, sondern, bzw. dann eben erst recht, beim Betrachter. Wie in diesem Fall. Aufgebrachte Alleinverziehende, nörgelnde Niedergekommene, wetternde Väter, martialisch motzende Mütter und entrüstete Elterntiere, die schon alleine dann das Angesicht des fortpflanzungsfeindlichen Kinderfressers sehen, wenn ihnen einmal etwas anderes als wonnebrockige Kinderspeckgesichter aus Facebook sabbernd entgegengrienen. Und die in ihrem blinden Eifer von jenen unterstützt werden, die ebenfalls gerne übersehen, dass man Humor eben auch mit schwarzer Feder schreiben darf. Die ganz tugendhaft mit Scheuklappen durch das Leben traben, damit sie das Licht der Erkenntnis nicht so blendet und vom Weg der Redlichkeit abbringt. Doch das darf Satire, muss Satire dürfen. Auch wenn sie dabei Gefahr läuft, vom geistigen Prekariat übertölpelt zu werden.

Denn wenn ich jetzt einmal die Ausgangsthese:
„Kinder sind übelst scheiße: Sie sprechen unsere Sprache nicht, sind dreckig, machen Lärm, gehen nicht arbeiten, nehmen uns unsere Frauen weg, ihr Temperament geht ständig mit ihnen durch, sie klauen unsere Autos (Matchbox), prügeln sich, wissen sich nicht zu benehmen, wollen sich nicht in die Gesellschaft integrieren, liegen dem Staat auf der Tasche, haben alle ein niedriges Bildungsniveau und keinen Abschluss!“, mit einem Kommentar aus dem entrüsteten Mob… (oder war es eher ein Mops… wohl mehr der Plural der entrüsteten Möpse, denn bei der Diffamierung des Mops hört der Spaß auf) vergleiche: „Habe es an die Bild Zeitung weiter geleitet […].“, dann weiß ich schon, wer sich da mehr Gedankenleistung bediente.

Und wem jetzt ein „Ich habe ja nichts gegen Humor, aber dieses geht schon zu weit.“ entweicht, dem darf ich in aller Öffentlichkeit noch einmal persönlich gratulieren. Und auffordern einen Schritt nach rechts zu schreiten, zu all jenen, die sich nicht blöd dabei vorkommen, wenn sie: „Ich bin nicht ausländerfeindlich / kein Rassist, aber…“ in die Gesellschaft prabbeln.
Natürlich kann ich verstehen, dass gerade manche Mütter ihr Kreuz gerne tragen. Doch welche hierbei Gift und Galle geifern, sich im geschichtsträchtigen Vokabular der Anfeindung vergreifen und sich dabei noch im Glauben ihrer moralischen Überlegenheit als Übermenscmutter auf die Brust klopfen, solche sollten sich lieber einmal überlegen, wer hierbei sein Gesicht verliert.

In eigener Sache, zur Bibliothek: VHEMT, Mindeststrafe für Heckscheibenschänder, Kinderschutz fängt bei der Verhütung an

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