Gothic Friday – November: Woran glaubst Du?

Photobucketer glaubt, ist nur zu faul zu wissen. Ein Stück Polemik, das vergeblich nach der Erheiterung sucht und im dunklen Abend verhallt. Ist es denn schon November? Ein erneuter Artikel, obwohl ich doch den letzten erst getippt zu haben glaubte.

Glaube… Woran glaubst Du? Woran glaube ich?

»Entweder glauben oder philosophieren! Was man erwählt sei man ganz.«, riet einst Arthur Schopenhauer. Und ich entschied mich für die Philosophie. Sowie für das Wissen, dass sämtliches Vertrauen in das Glauben, bzw. in den Glauben, nur zu Enttäuschung führt. Da Glaube eines mit der Hoffnung gemeinsam hat, sie ist ein scheinheiliger Freund, ein Scharlatan und Augenwischer.

Was hilft es einem zu Glauben, wenn doch die letzten Jahre, letzten Monate und erst recht die letzten Wochen lehrten, dass das daraus entnommene Glück eine Illusion bleibt. Ein kurzer Moment gleich der Streichholzflamme. Ein Augenblick des Aufbegehrens, ein Moment der Wärme. Und doch zum Erlöschen verdammt. Sei es durch den Lauf der Zeit, durch die Tat der Dinge oder sei es durch den Windstoß der Realität des Lebens.

13 Gedanken zu „Gothic Friday – November: Woran glaubst Du?

  1. Wieso führt Glaube nur zu Enttäuschungen?
    Man weiß nie was kommen wird, und wenn man dann nicht die Hoffnung, den Glauben hat, dass „alles gut“ werden wird, wie soll man dann ein glückliches Leben führen, wenn kein Gedanke an die Zukunft positiv ist?

    Außerdem gibt es noch anderen Glauben, der Glaube an Dinge, die irgendwie nicht (nachweisbar) da sind, was ist damit? z.B. die menschliche Seele, glaubst du daran?

    Im Leben ist nicht immer alles einfach, und man hat nicht nur „Glück“, jedem passiert wohl viel Scheiße. Aber was will man machen? Zusammenreißen und weitermachen! Der Glaube, die Hoffnung hilft dir, gibt dir die Kraft weiterzumachen. Da sind wir wieder zu Beginn meines Kommentares. Wie kann man glücklich in die Zukunft sehen, wenn man denkt, dass eh nichts Gutes passieren wird?

  2. Solch kurze Beiträge ist man von Dir ja gar nicht gewohnt. Gerade in Momenten der verlorenen Hoffnung kann der Glaube helfen, diese zu überstehen. Glaube hilft einem, sich nach Windstößen der Realität wieder aufzurichten. Gerade deshalb ist Gott und waren Götter lange Zeit so beliebt. Man kann sich daran festhalten. Bei mir sind es die eigenen Überzeugungen, an die ich in schweren Momenten glaube. Hat bisher noch immer irgendwie funktioniert – auch wenn ich das Leid manchmal nicht davon abhalten konnte über mir hereinzubrechen. Aber Glauben hilft beim Aufrappeln.

    Take care!

  3. Zu Dracovina
    Willkommen bei Opus Mentis

    […] Man weiß nie was kommen wird […] wie soll man dann ein glückliches Leben führen, wenn kein Gedanke an die Zukunft positiv ist? […]

    Man mag es schwer glauben, doch bei einem kurzen Seminar, dass ich am Freitag außer der Reihe gegeben hatte und bei welchem ich am Ende ein paar Minuten des Motivationstrainings einschob, war die Kernaussage eine ähnliche.
    Diese Worte können Menschen helfen. Können sie von Ihren Ängsten lösen. Vornehmlich vor der Angst vor der Angst und deren Bedenken gegenüber dem eigentlich Ungewissen. Aber ich weiß warum und wie diese Worte funktionieren, sonst könnte ich diese nicht selber verbreiten. Somit bin ich dagegen immun. Oder denke dafür zu nüchtern bis pessimistisch.

    Aber die Antwort ist einfach: Gar nicht. Ich sehe kein Glück in der Zukunft. Weil es für mich in der Zukunft nichts zu sehen gibt. Das Jetzt lässt eine Vielzahl von Hypothesen aufstellen, die alle nur für den Augenblick als eine mögliche Zukunft bestehen könnten. Abhängig von Emotion und Situation. Was nützt es mir demnach eine Zukunft zu erstellen, ein Traumschloss des Bald oder Vielleicht oder Eventuell zu bauen, wenn ich dann doch einsehe, dass es eben nicht so gewesen sein wird. Und hierbei führt Glaube zur Enttäuschung. Zumindest außerhalb des religiösen Glaubens, denn wenn dessen Nichterfüllung enttäuschen würde, ist man ohnehin nicht mehr zur Enttäuschung fähig.

    Glaube enttäuscht, weil dieser Hoffnung aufbaute. Im Kopfkino eine Wunschvorstellung manifestiert und damit Sehnsüchte weckt. Deren Erfüllung zur fühlbaren Erwartungshaltung wird. Unterbewusst wird sich auf ein Luftschloss gefreut, weil es ja doch vielleicht und eventuell…»ja es wäre zu schön, wenn es in Erfüllung ginge«
    Geht es unwahrscheinlicher Weise doch in Erfüllung, so mildert die Tatsache, dass man schon damit gerechnet hat, die Freude. Zerplatzt es und sieht man die Ziegelsteine durch die Wolken auf die Erde regen, so muss man in Deckung gehen, damit diese einen nicht erschlagen. Ein geplatzter Glaube ist schwerer zu ertragen, als wenn man sich untersagte, diesen überhaupt erst reifen zu lassen.

    Selbst von dem Streben, dem ich mich jetzt unterziehe, erwarte ich nichts. Zumindest nicht mehr, anfangs schon. Steckt doch der Hang zur Hoffnung in der menschlichen Seele und begann somit eine bunte Zukunft ins Kopfkino zu malen. Bis ich die Augen wieder für die Realität öffnete; welche mir den Zeige- und Mittelfinger nicht zum »Victory« entgegenhielt, sondern mit dem Handrücken entgegenstreckte.

    Es gibt keine positive Zukunft, wenn man diese als Grab der Zeit ansieht. Zu viele spätere Augenblicke bilden das Zeugnis für das ungenutzte Verstreichen ihrer Vorgänger. Wer kann dabei Glücklich sein, wenn die Zeit nur mit Wünschen, aber ohne dahingehende Erlebnisse verstreicht?

    Zu Shan Dark

    […] Solch kurze Beiträge ist man von Dir ja gar nicht gewohnt […]

    Die Kürze meines Kommentars zum Novemberprogramm liegt mehr im Arbeitsstress als im Gemüt begründet. Da zu allem Übel bis zum Jahresende noch einige nicht unwesentliche Prüfungen anstehen, im wörtlichen Sinne, und diese mir einiges an Energie und vor allem Zeit rauben. Doch ich glaube, ohne diesen Zwang zur Wortarmut hätte ich auch nur weiterhin um diese eine Kernaussage herum argumentiert.

    […] Aber Glauben hilft beim Aufrappeln […]

    Hoffnung ist mit den Verurteilten oder mit den Todgeweihten. Mit allen, die ohnehin nichts mehr zu verlieren haben. Und darin liegt für mich der Punkt. Glaube ist zu vage, zu uneins. Zu schwammig. Es ist und bleibt eine Vorstellung. Und kann eine Vorstellung Trost spenden? Glücklich der, dem es so geht. Ich gehöre nicht zu denen.
    Wahrscheinlich benötigt man auch schon eine gewisse innere Friedlichkeit, um den Glauben als guten Freund zu begrüßen. Ein solides Fundament eigenen Glückseligkeit im Leben. Ein Haltepunkt, an dem Glaube und Hoffnung als Wärmespender erblühen können. Vielleicht muss man es auch zulassen.

    Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass einzig das Wissen Trost spendet. Wann beginnt man nicht mehr zu fürchten. Wenn man glaube, dass der Tod nicht das Ende sein wird, oder wenn man es für sich weiß? Wenn man glaube, dass irgendwo die neue Chance wartet, oder wenn man weiß, dass hinter dem Fehlschlag der nächste Abzweig liegt. Der zwar in andere Richtung, aber definitiv auf einen ebenso soliden Weg führt.

    Sei es wie es ist. Der Glaube war mir als Kind gelegentlich holt. Als begründete Vorfreude und als Trostspender. Doch in letzter Zeit diente er mir nur als Überbringer eben dieser Nichterfüllung. Als Herd der Enttäuschung, des Frust, Zweifel. Somit kann ich in diesem nichts Positives mehr sehen. Das verbrannte Kind wird sich auch nicht mehr für Feuer begeistern können.

    Auch wenn das alles nun womöglich zu theatralisch klingt. Ich erachte den Glauben einfach nur als unlogisch. Unabhängig von dem, was ich als Motivation sage.

  4. Hi!

    Ich glaube als Atheistin auch nicht
    an Gott und bin sehr der Wissenschaft
    zugewandt. Aber ich sehe das mit dem
    Glauben dann doch nicht ganz so dramatisch
    und negativ wie Du. ;)

    Manche Menschen schöpfen aus ihrem
    religiösen Glauben sehr wohl Kraft,
    auch wenn es uns irrational und unlogisch
    erscheinen mag. In meinen Augen ist Gott zB
    ein oft trostspendendes und allgemein
    anerkanntes Hirngespinst. ;)

    Dunkle Grüße !
    Melle

  5. In der Tat.
    An der Stelle, an welcher der Glaube als Trostspender auftritt, ist dieser legitim. Und wenn sich ein religiöser Mensch damit sein Leben erleichtern kann, so soll er dieses tun. Immerhin kann man heutzutage sein Glaubensbekenntnis frei wählen und wird dahingehend kaum mehr unterjocht, wie zu früheren Zeiten…zumindest in Mitteleuropa. Als das Versprechen auf einen Lohn, postmortem, im Gegenzug zur Entbehrung und Knechtschaft, den Pöbel nur ruhigstellen sollte.

    Mich faszinieren Christenmenschen dahingehend, dass diese ein derartiges Vertrauen in ein Hirngespinst legen. Und sogar ihren Glauben vor das Fundament wissenschaftlicher Erkenntnis setzen. Die Schöpfungsgeschichte gegenüber der Evolutionstheorie als das wahrhafteste anpreisen und die Geschehen im Fluss der Zeit als göttliche Fügung verklären. Nur wenn sich Religion ins militante pervertiert, was so manchen Vertretern des Christentums hervorragend gelang und so manchen Vertretern des Islams noch heute hervorragend gelingt, hört meine Duldung auf.

    Ich möchte dem Menschen seinen Glauben an das positive im Fortbestand der Zeit auch nicht absprechen, ganz im Gegenteil. Doch für mich bietet dieser kaum mehr Attraktivität. Da er einem ein Ereignis schmackhaft macht, damit Emotionen knüpft und Hoffnung sät, welches aber letzten Endes mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eintrifft. Und dieses ist keine Parole von Klischeepessimismus, sondern besitzt für mich mittlerweile empirischen Charakter.

    Post scriptum: Korrektur erfolgt.

  6. „Gar nicht.“?
    Ich finde deine Ansichten des Glaubens sehr interessant, obwohl ich ganz anderer Meinung bin. Aber ich kann mir nicht vorstellen ein Leben zu führen ohne zu hoffen. Was ist dann der Sinn des Lebens? Einfach nur „sein“? (Ich weiß, schwieriges Thema…)

    Den Alltag würde ich nicht leicht überstehen, wenn ich nicht hoffen würde, dass es ein „Ende“ hat. Dass ich Ziele in meinem Leben habe und diese erreichen möchte, darauf hinarbeite, aber nicht weiß, ob sie tatsächlich erreicht werden. Aber es sind meine Ziele und ich glaube daran.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass du bei deiner Zukunft an rein gar nichts denkst? Wo bleibt dann die Motivation weiterzumachen?

    Deine Ansichten sind wirklich irgendwie beeindruckend für mich. Ich versuche mich in deine Gedankenwelt hineinzusetzen und zu schauen wie ich dann fühlen und handeln würde.

    Aber nun gut. Ich wünsche dir alles Gute weiterhin.

    Liebe Grüße

  7. […] Aber ich kann mir nicht vorstellen ein Leben zu führen ohne zu hoffen. Was ist dann der Sinn des Lebens? Einfach nur “sein”? […]

    Die Fähigkeit, bzw. der Zwang zur Hoffnung ist tief mit unserem Bewusstsein verwoben. So ohne weiteres kann man es nicht abstellen. Aber man kann diesen Gedanken doch neutraler und mit seichteren Emotionen begegnen. Diesen als Zustand begreifen und nicht weiter beachten. Vor allem bezüglich unbegründeter Hoffnung. So wie das Opferlamm, das sich der Hoffnung auf Begnadigung ergibt und letzten Endes doch auf dem Schafott landet. Wozu dann gehofft haben, anstatt die Zeit zu nutzen, um sich mit dem Unausweichlichen zu arrangieren.

    […] Den Alltag würde ich nicht leicht überstehen, wenn ich nicht hoffen würde, dass es ein “Ende” hat. […]

    Man muss nicht auf das Ende des Alltags hoffen. Man braucht auch nicht an dessen Ende zu glauben. Da man definitiv weiß, dass dieser endet.

    Der Sinn des Lebens? Biologisch die Erhaltung der Art. Sozialpsychologisch das Streben nach gesellschaftlicher Größe und philosophisch der Gewinn der Erkenntnis. Es gibt durchaus Ziele im Leben, auf die ich hinarbeite. Weil alles andere unvernünftig wäre und weil ich kein Jetzt ohne einen Plan für die Zukunft besitzen kann. Auch wenn ein Jetzt selbst mit Plan kaum mehr gegeben ist. Und weil der Versuch, gepaart mit der hineingesteckten Kraft, aller Wahrscheinlichkeit nach zum Erfolg führt. Oder eben auch nicht.
    Mit Glauben und Hoffnung bestand ich noch keine Prüfung und überwand weder einen Lebensabschnitt noch eine Lebenskrise. Dieses gelang nur durch eine Richtungsänderung und durch Arbeit. Je selbstloser die Vorarbeit desto wahrscheinlicher der Erfolg. Wenn ich ahne, dass der Erfolg aufgrund mangelnder Vorarbeit ausbleibt, dann nützt mir weder Glaube noch Hoffnung, dann versage ich für diesen Moment. Wenn die Vorarbeit zufriedenstellend gewesen war, dann brauche ich nicht mehr zu Glauben oder zu Hoffen, dann beginne ich es schon zu Wissen. Das ist meine Motivation, wenn man es so möchte.

    Ob das wirklich so beeindrucken ist. Ist glaube nicht. Denn wenn ich bedenke, wann ich wirklich ehrlich lachte und nicht nur die Mundwinkel zum grinsen verzog, dann ist dieses definitiv nicht der beste Weg zum Glücklichsein. Aber definitiv einer, der einen vor so mancher tief schneidenden Enttäuschung oder Desillusionierung bewahrt.

  8. In der Kürze liegt die Würze ;) Wobei die Kommentare mir mehr Verständis in Zusammenhang mit Deinem Beitrag gaben. Die Hoffnung ist für mich ein zweischneidiges Schwert … einerseits hoffe ich natürlich das mein Mann z.B. im Lotto gewinnt, eine bekloppte, materielle Hoffnung. Diese Hoffnung tut mir jedoch nicht „weh“ und lädt hin und wieder zu Träumereien ein ;) Andererseits hoffe ich natürlich das die Liebe zwischen uns nicht in „Luft“ auflöst. Hier widerrum habe ich den „Ausgang“ selbst in der Hand … denn an Beziehungen muss man arbeiten und kann sich nicht aufs „Glück“ ansich verlassen … ergo kann ich weiterhin an die Liebe glauben, jedoch bin ich realistisch genug (auch aus Erfahrungen) das es auch schief gehen kann, wenn ich selbst nix dafür tue. Dennoch gibt mir persönlich das Glaube daran die notwenidge Kraft um weiterhin daran zu arbeiten und das tut mir gut :) Natürlich ist man auch dabei nicht vor Enttäuschungen befreit, zumindest aber vor der Illusion das alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ein Leben lang sein wird :) Lange Rede, kurzer Sinn … kann ich Dir absolut zustimmen :)

  9. Das ist wohl wahr. Dahingehend sollten die Kommentare mit als fester Bestandteil des Beitrages gewertet werden. Ich war auch verblüfft, dass diese kurze Wortmeldung solch eine Resonanz provozierte. Bin aber im Nachhinein froh darüber, brach dieses doch das Schweigen auf jener Seite.

    […] kann ich weiterhin an die Liebe glauben, jedoch bin ich realistisch genug (auch aus Erfahrungen) das es auch schief gehen kann, wenn ich selbst nix dafür tue. […]

    Selbst wenn man so vieles dafür tut und investiert, kann es ebenso »schief gehen«. Eine Garantie gibt es dahingehend nicht. Wahrscheinlich weil »Liebe« ohnehin nur ein abstraktes Konstrukt in Form von Euphemismus darstellt. Und mehr den Bezug zur Verklärung als zum natürlichen Verhalten fand.
    Bedeutet das Leben doch Sinnesfreude und keine Abstinenz. Leidenschaft anstatt Zurückhaltung. Liebe mag Abstinenz und Zurückhaltung erdulden. Das Leben in einem allerdings nicht, zumindest nicht auf Dauer. Zumindest nicht bei mir. Zumindest nicht unter dem Willen zur mentalen Unbeschwertheit…

  10. Ein durchaus kurzer Artikel, der seine Fortführung in den Kommentaren findet. Natürlich fällt es mir als überzeugter Optimist nicht leicht, deinen Ausführungen zu folgen. Mehr noch: Ich bin so ganz und gar nicht damit einverstanden.

    Der Glaube (nicht-religiös) ist eine starke innere Kraft, die man nutzen sollte, anstatt zu resignieren, nur weil man das Risiko eingeht, enttäuscht zu werden. „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.“ Der Glaube an sich selbst, an das, was man macht ist ein unerlässlicher Motivator. Wer den Glauben an sich selbst verliert, ist verloren, resigniert und ergibt sich in sein Schicksal.

    Doch Schicksal ist keine vorbestimmte Größe, sondern folgt aus Entscheidungen und Wegen, die man geht. Wenn man nur darauf wartet, was als nächstes geschieht, sich dem Realismus hingibt, bewegt man sich nicht mehr. Man stirbt.

    Es sind die Enttäuschungen, die den Glauben an den Glauben auf eine harte Probe stellen. Doch aus jeder Enttäuschung, die aus dem Risiko des Glaubens wächst, kann man etwas mitnehmen. Je größer der Glaube an etwas ist, desto härter kann die Enttäuschung sein, aber auch umso größer die Freude.

    Ich greife die „Liebe“ als Beispiel auf. Nicht das Ergebnis ist das Ziel, sondern der Weg dahin. Wer sich selbst liebt, kann gar nicht enttäuscht werden. Die Liebe zwischen zwei Menschen ist ein Risiko, doch nicht die Enttäuschung sollte im Vordergrund stehen, sondern die Zeit dazwischen. Wer daran festhält, wird weiterhin lieben können. Und wer weiß, vielleicht wächst daraus eines Tages auch etwas „Echtes“.

  11. In der Tat. Nämlich an die Intelligenz der Masse, den Segen der Zeit, die Gutmütigkeit des Schicksals und die Erreichbarkeit der Zukunft. An die Kraft der eigenen Person, den Lohn aus Leistung, Erfolg aus Streben sowie die Stärke des Geistes. Jedoch, de omnibus dubitare, an allem ist zu zweifeln. Steckt doch mehr Zweifel in den Dingen, als Glaubhaftigkeit.

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