Fragen für Blogger

Wann hast du angefangen zu Bloggen?

Januar 2010. Kurz nach dem Veröffentlichen der Homepage.

Warum hast du angefangen?

Keine Ahnung. Der Wunsch nach einem Tagebuch oder dem Festhalten der Gedanken? Ich weiß es nicht mehr.

Doch ironischer Weise sollte der Blog nur eine kleine Nische der Homepage werden.
Mittlerweise vergehen die Monate, ohne dass ich auf diese Seite schaute. Doch es vergeht kein Tag ohne wenigstens einmal die Tür zum Blog geöffnet zu haben.
Vor allem da es dieser noch heute unterlässt, mich per eMail über neue Kommentare zu unterrichten.

Hat sich etwas an deiner Einstellung zum Bloggen seit dem geändert?

Ich achte jetzt mehr auf das »Schriftbild« Auch änderte sich mit der steigenden Erfahrung der Satzbau. Mehr aber auch nicht. Ich bin allerdings dankbar, dass ich im Blog das fand, was ich früher in Foren vermisste.

Und seitdem ich hier im Netz präsent bin gehe ich anders durchs Leben. Warum auch immer. Denn nicht, dass ich mir etwas darauf einbilde. Dafür bin ich zu unprofessionell und trivial. Doch der Gedanke ist reizvoll, dass dieses jemand in dem Moment lesen könnte.

Schreibst du spontan oder legst du dir Themen zurecht die du ab arbeitest?

Beides. Themen kommen mir recht spontan in den Sinn. Dann werden diese stichpunkthaltig festgehalten und nach und nach abgearbeitet.
Privates beziehungsweise Situationsabbilder werden zeitgleich und in einem Arbeitsgang getippt. Es sei denn, ich bin unterwegs. Dann müssen die Sätze im Hirn oder auf dem Papier zwischengespeichert werden.

Bereitest du Artikel vor die du nach und nach veröffentlichst?

Ich bereite sie nach. Zwangsläufig.
Die Nachbereitung ist allerdings schleppend. Da jeder Artikel nicht nur einmal gegen gelesen wird. Und ständig tauchen orthografische Fehler auf…selbst nach der Veröffentlichung.

Eine gewisse Vorbereitung ist natürlich unumgänglich, schon alleine aus Recherchegründen. Doch diese erledige ich meist mittendrin und schreibe ohnehin nur über Themen, in denen ich mich heimisch fühle.

Als ich allerdings Gastartikel verbrach, legte ich einiges an Vorbereitung in die Artikel. Im eigenen Blog kann man sich blamieren und inhaltlich aufführen wie man will. Doch wenn man in »fremden« Schreibstuben zu Gast ist, sollte man schon eine gewisse Professionalität wahren. Oder sich zumindest an die Hausordnung halten.

Ist es dir wichtig etwas zu schreiben,dass andere Interessiert?

Teils. Viele private Dinge will ich einfach nur loswerden. Eine Art Selbsttherapie. Manchmal bekommt man Kommentare auf Dinge, die einen im Moment auf das Leben schlagen. Und dieses kann befreiender sein als das stumme Schlucken der Widerwärtigkeiten im eigenen Kopf.

Gelegentlich ertappe ich mich aber dabei, dass ich Dinge rein für die Leserschaft in die Tastatur schlage. So wie die Gedankenfreibank, die allerdings momentan aufgrund von persönlicher Unpässlichkeit etwas auf sich warten lässt.

Ansonsten…ich schreibe des Schreibens wegen und rede des Redens wegens. Berufskrankheit. Sonst würde ich mich in den Sparten der Schriftstellerei und des Dozententums nicht so heimisch fühlen.

Wie wichtig ist dir die Anzahl der Leser und Kommentatoren zu erhöhen?

Es wäre eine interessante Erfahrung. Doch dafür fehlt mir die Disziplin. Wenn man sich die elitäre Bloggergilde so anschaut, dann sind das Menschen mit klarer Linie und klaren Themen
Zudem besitzen viele Bloggs einen Seriositätszwang der mir zuwider ist. Oder Artikel, die mit einer Wortzahl enden, bei der viele meiner Kommentare gerade erst anfangen.

Was ich damit sagen will. Opus Mentis wird wohl ewig unstetig bleiben und damit nur Leser oder Kommentatoren anziehen, die keine Enttäuschung aufgrund von Erwartungshaltungen erfahren.

Auch tippe ich oft genug nach den spontanen Gedanken und erziele damit in einem Artikel so manche Themenbrüche. Dies kann dazu führen, dass sich dem Leser die Frage nach dem eigentlichen Sinn und Inhalt aufdrängt.

Zudem wirbt dieser Blog auch nicht nach außen hin. Einzig eine handvoll Spams verirrt sich hierher. Abgesehen von der Stammgemeinschaft.

Liest du lieber private Blogs oder Themen bezogene?

Beides ist nicht gegenzuwiegen oder zu vergleichen. Da Inhalt wie Intension verschiedene Wege einschlagen.

Kommentierst du regelmäßig Artikel Anderer?

Nicht zwanghaft. Doch wenn ich das Gefühl haben, wirklich eine Aussage treffen zu können, dann ja. Gelegentlich neige ich auch zum Dialog aus reinen Kommunikationsgründen. Doch im Grunde bin ich schon bestrebt, nicht nur belanglose Platzfüller zu setzen.

Wie wichtig ist dir das Design des Blogs, den du liest?

Das Design interessiert mich schon allein aus beruflichen Gründen. Und es ist wirklich bemerkenswert, wie trefflicher und liebvoll manche den optischen Rahmen ihrer textlichen Spielwiese an ihr Wesen angepasst haben.

Und auch wenn es nicht so wirkt, so ist mir die Gestaltung des eigenen Blogs umso wichtiger. Allerdings denke ich da in anderen Sphären. Ich denke im Druckdesign. Und für diese Möglichkeiten der Gestaltung ist zumindest der Hausmacher-Code des Internets noch zu beschränkt. Schon alleine aus Sicht der Typografie.

8 Gedanken zu „Fragen für Blogger

  1. Interessant. Überlege gerade, ob ich diese Fragen auf meinem themenlastigen Blog auch mal beantworte.
    So, das war mein zu kurzer, kleiner, unergüsslicher Platzfüller-Kommentar.

    Ach so, noch ein Lob zum Schluss: Deine Rechtschreibung ist nahezu perfekt. Also die Nachbearbeitung lohnt sich.

  2. Ja, die Fragen sind recht nett. Ich stieß gestern darauf, als ich nach dem vorhergehenden Schreiben nach Interviewbögen forschte.
    Schade ist nur, dass solche Vorgaben zu pauschal sind. Doch inhaltsbezogene Frage entsteht nun einmal nur beim direkten
    Bezug.

    Bei Interesse können diese übrigens gerne aufgegriffen werden. Zumal ich auch nicht uninteressiert den Antworten gegenüber bin.

  3. Schade ist nur, dass solche Vorgaben zu pauschal sind. Doch inhaltsbezogene Frage entsteht nun einmal nur beim direkten Bezug.

    Um das zu vermeiden, hätten wir uns vllt. gegenseitig interviewen sollen. Das wäre überhaupt mal eine Idee… **in Hirnschublade schieb**

    Ich werde mich auch mal an die Fragen setzen…einige Antworten fallen bei mir sehr anders aus als bei Dir ;o). Aber das macht es ja vielleicht gerade interessant.

  4. […]Um das zu vermeiden, hätten wir uns vllt. gegenseitig interviewen sollen. Das wäre überhaupt mal eine Idee… **in Hirnschublade schieb**[…]

    Sozusagen ein Kreuzverhör überkreuz. Könnte interessant werden…

  5. Also das mit den Fragen muss ich erstmal verschieben – vermutlich mach ich mir einen Knick ins Ohr bis zu meinem 2. Blog-Geburtstag. Passt gerade nicht in meine ‚Dramaturgie‘, hehe.

    Kreuzverhör. Ja so ähnlich ;o). Wäre garantiert eine lustige Sache. Ich werde das mal Robert für den Gothic Friday vorschlagen. Mal sehen, wie wir die Idee weiterspinnen können…

    Liebe Grüße to the east!

  6. Interessant, die meisten Fragen hätte ich wohl auf ähnliche Art und Weise beantwortet, auch wenn wir prinzipiell äußerst unterschiedlich agieren.

    Eine Art Selbsttherapie. Manchmal bekommt man Kommentare auf Dinge, die einen im Moment auf das Leben schlagen. Und dieses kann befreiender sein als das stumme Schlucken der Widerwärtigkeiten im eigenen Kopf.

    Genau so ist es. Ich kann nicht abstreiten, dass ich diesen Faktor der Selbst-Reflexion unterschätzt habe, im Laufe der Zeit aber immer mehr zu schätzen weiß. Geschriebenes wurde in der Regel durchdacht und sortiert, ein großer Vorteil zum gelegentlichen Brei in meinem Kopf.

  7. In der Tat. Es hat schon einiges für sich. Und während man bei den meisten Psychotherapeuten auf eine Warteliste von um die drei Monate gesetzt wird, kann man sich hier sofort austoben.

    Dennoch wäge ich noch immer ab. Die Frage danach, was veröffentlicht wird und was nicht, überlasse ich nie der Emotion, sondern dem Kalkül. Denn für ersteres ist das Netz zu heimtückisch, hinterhältig und vor allem nachtragend.

Schreibe einen Kommentar