Gedankenfreibank – 4/4 April 2011

Das Intermezzo an Intoleranz:

[…] Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat den geplanten Wiederaufbau des Berliner Schlosses für mehr als eine halbe Milliarde Euro nachdrücklich verteidigt. „[…] bei einem Haushalt von einigen Hundert Milliarden muss eine Kulturnation wie Deutschland in der Lage sein, ein solches Projekt über mehrere Jahre zu stemmen. […]“ Zugleich räumte er ein, dass die Rekonstruktion der Hohenzollern-Residenz die Menschen nicht so emotional berührt wie der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. „[…] Aber ich glaube, wenn das Schloss einmal steht – und es wird stehen – dann wird es auch eine große Faszination ausüben und ein weiterer architektonischer und kultureller Höhepunkt der Hauptstadt sein.“ […] Unter dem Namen Humboldtforum soll hinter den rekonstruierten Schlossfassaden ein modernes Kommunikations- und Museumszentrum entstehen. […]

Photobucketorbei die Zeit der Haushaltslöcher und Sparmaßnahmen. Vorbei die Durststrecke, das Darben und Fristen. Was sitzt man hier noch so dämlich herum, wie der BILD-Leser vor Bildungsfernsehen und versinkt in seiner Wohlstandsdepression. Gibt sich der Panikmache des finanzschwachen Staates hin und traut sich kaum mehr das Wort »Luxus« überhaupt zu denken.

Nun hat man es wieder dicke genug, um mit Prestigeobjekten um sich zu werfen. Nachdem die letzte innerstädtische Nebenstraßen mit Gold gepflastert und jede schäbige Eckkneipe mit Platin verklinkert wurde, können sich endlich all die fleißigen Minister ihr eigenes symbolisches Mausoleum ins Berliner Brachland pflanzen.
Und da fällt es ja nicht ins Gewicht, wenn sich ein Kulturstaatsminister mal eben spontan ein Schlösschen wünscht. Was sind da schon 500 Euro, mit ein paar Nullen mehr. Da geht der komplette Bundestag einmal schick Essen und anschließend eine Ehrenrunde um den Berliner Kinderstrich und schon wäre das Geld auch weg. Letzteres natürlich nur um zu helfen. Mit großzügigen Spenden versteht sich. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen.

Und da ist ein Schloss wenigstens etwas Bleibendes. Etwas Solides und Pompöses. Wenn die Privilegierten Deutschlands aufgrund von peinlichen Grenzverlusten schon nicht mehr im Zentrum des Landes thronen können und wenn schon der Traum von Anmut und Ästhetik eines Germania so schamlos zerschlagen worden war, dann will man doch wenigstens ein Kulturgut besitzen, auf dass man sich in seinen schmucklosen Straßen etwas einbilden kann.

Auch wenn dabei ein Wehmutstropfen bleibt. Wird doch der emotionale Faktor des Wiederaufbaus einer Frauenkirche kaum erreicht werden. Nein wirklich? Kaum vorstellbar. War doch die Frauenkirche nur barocker Plunder. Ein bisschen Stuck und Stein, das zudem noch mit einem Namen gegeißelt ist, deren zwei Worte in Deutschland ohnehin niemanden mehr hinter dem Ofen herlocken. Zumindest nicht zeitgleich.
Und dann stand das Ding auch noch in Dresden; im tiefsten Dunkeldeutschland. Somit in einer Stadt, von deren Existenz gerade einmal eine handvoll kahlgeschorener Ruhrpötter Braunköppe wussten. Während der politisch korrekte Altbundesbürger nur grob die Himmelrichtung »Osten« angeben konnte und schlagartig damit begann, sich über das Dialekt zu amüsieren sowie sich über den Solizuschlag zu entrüsten.

Nein, da ist die Residenz der Hohenzoller schon ehrenvoller und emotional. Wird doch jeder alte Sack vor der Baugrube innehalten, seine knochige Faust gehn Brust schlagen und eine Träne der Rührung verlieren. Bei der Erinnerung an Zeiten, in denen noch alles besser war. Als der junge Kaiser noch durch die Straßen ritt und nicht Gefahr lief, dass sich sein Ross bei all den Schlaglöchern den Knöchel brach.
Und selbst die Jugend wird ehrfürchtig aufblicken und sich endlich verstanden fühlen. Ernstgenommen vom Staate und respektiert von der Politik. Da sie noch gut im Gedächtnis haben, dass sich 14% von ihnen allen wieder eine Monarchie wünschen. Und wenn dieser Bau dann kein ehrenwerter Kompromiss ist. Keine Win-Win-Situation und kein Symbol für den Einklang zwischen Staat und Jugend, dann weiß ich auch nicht.

Da kann man auch auf all die Schulen scheißen, die schamlos vor sich hin schimmeln. Wer braucht schon Bildung in einer Monarchie. Wer braucht schon Schulen, wenn er ein Schloss hat. Man sitzt ohnehin nur knapp 10 Jahre in den Klassenzimmern herum und den Tourismus interessiert deren Anblick eben so wenig wie der Wasserstand der Spree. Während ein Schloss, so eine weitere Perle Deutscher Geschichte, großflächig vom Zerfall der Randgebiete ablenken kann.

Ich schätze schon, dass ein emotionaler Faktor erreicht wird. Nämlich bei der Frage, woher es dieses Land so dicke hat, dass einmal mehr Gelder für das Wiederbeleben des Ausschusses der Geschichte verschleudert werden. Eine Halbe Milliarde. Warum kann es nicht einfach scheißegal sein, welchem Haushalt diese unterliegt.
Wie blind und störrisch muss man in diesem Finanzsystem sein, um einen Überschuss an Geld nicht anderswohin zu verlagern, wo er gebraucht wird. Doch was rege ich mich auf. Dieser Logik durfte ich lang genug als Stadtarbeiter beiwohnen. Und woher wird eine Stadt wohl solche Mentalität lernen, wenn nicht vom Staat.

500 Millionen Euro. Das könnte durchaus genügen, um das unterirdische Bahnnetz Berlins wieder etwas sicherer zu machen und nicht jedes dritte Wochenende den Oberbürgermeister zu Betroffenheitsgefasel zu nötigen. Weiß der Ärmste ohnehin kaum noch, wie oft er dieselbe Anteilnahme für die gleiche Straftat in andere Worte packen könnte.
500 Millionen könnte als Zuschuss wohl auch in den Schulen spürbar sein. Oder in Kindergärten. In Sozialmaßnahmen oder einfach das Minus in der Berliner Kasse tilgen. Denn schwarze Zahlen schreibt diese Stadt ohnehin nur noch in ihren Hartz-4-Anträgen.

Aber was soll es. Werden ja nur 500.000.000. Doch wie zuverlässig die Kostenkalkulationen sind, wurde ja schon in so einigen Gegenden demonstriert. Köln, Leipzig, Stuttgart oder Hamburg. Gerade Hamburg. Keine Ahnung, wer freiwillig in eine überfrachtete und überbevölkerte Stadt geht, die permanent nach Fisch stinkt. Aber wenn, dann muss man sich ja unbedingt wie in Sydney fühlen und einen weiteren Fetisch der Architektur abhimmeln.
Und das für gerade einmal 50 Millionen, das muss man fairer Weise einmal sagen. Zumindest kalkuliert. Von den weiteren über 300 Millionen, die der Bau der Elbphilharmonie bis jetzt schluckte, redet man ja nicht. Man hat´s ja. Auch wenn es wohl billiger gewesen wäre, wenn man gleich echte Elben für den Bau verpflichtet hätte.

Doch ich bin zuversichtlich, die Studierten in Berlin werden sich eine solche Fehlerquelle nicht erlauben. Immerhin ist es Berlin. Und sollte es doch wiedererwartend knapp werden und ein paar Milliönchen mehr gebraucht werden, so kann man ja all die faulen Sozialschmarotzer zum Arbeitsdienst abkommandieren. Denn wer schon sinnlose Geschichte reanimieren will, der kann auch mit geschichtlichen Mittel zu Werke gehen. Und so verkehrt kann der Pyramidenbau ja nicht gewesen sein.

[…] Die Suche nach außerirdischer Intelligenz ist wegen der Finanzkrise in Kalifornien vorerst auf Eis gelegt worden. Nach Mitteilung des SETI-Institutes musste nach Streichung staatlicher Zuschüsse der Betrieb des Allen-Radioteleskopes in Nordkalifornien in diesem Monat eingestellt werden. Dort waren 42 Schüsseln im Einsatz […] Das Projekt wurde auch von Privatleuten und anderen Einrichtungen unterstützt. […] SETI macht es sich zur Aufgabe, systematisch die Strahlung aus dem Kosmos im Radiowellenbereich nach künstlichen Signalen zu durchsuchen. […]

Photobucketnd plötzlich kommt man sich so alleine vor. Spüren Sie es auch. Dieses ungute Gefühl, wenn man sein Mobiltelefon vergessen hat oder der Telefonanschluss zickt. Dieses Kribbeln der Ungewissheit im Hinterkopf, diese Angst, dass man gerade jetzt in diesem Moment einen wichtigen Anruf verpasst. Oder vielleicht wenige Sekunden später unbedingt jemanden erreichen muss, aber man es nicht.

Und dieses Unbehagen beschleicht einen nun wieder. Was ist, wenn gerade 5 Minuten nach Abschalten der letzten überdimensionalen Salatschüssel es endlich einem extraterrestrischen Eumel gelang, von der Auskunft die Vorwahl für die Erde zu bekommen. Und dann, schon angenervt von den zweitausend Jahren Warteschleife mit Modern-Talking-Gedudel, als einziges ein »Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar« aus dem Lautsprecher entgegnet bekommt.
Selbst wenn dieser Satz von der Miss Universum persönlich gesäuselt wird, so wäre der Außerirdische zu Recht mehr als angepisst. Bei so etwas kann man nur von Glück reden, wenn dieser nicht mit Headset am Steuer eines Eroberungsschlachters saß und nun mit wahnsinnigem Blick geifernd auf unser Sonnensystem zurast. Soll ja alles schon vorgekommen sein.
Zumindest im Fernsehen und dieses lügt ja nicht. »Independent Day« »Krieg der Welten« oder »Mars Attacks!« Wer kann denn bestätigten, dass nicht die schlechte Verbindung zu den Wüstenschüsseln der Grund für jene Überreaktion gewesen war.

Und wie soll man außerirdischem Leben friedlich und freundlich näherkommen, wenn schon eine derart simple Kommunikation unmöglich gemacht wird. Natürlich schoss man irgendwann diesen Stahlkübel mit der eingravierten Pornofantasie eines Waldorfschülers ins All. Doch was ist, wenn so ein Wesen die Schnauze voll von klassischer Musik und mathematischen Gleichungen hat, sondern sich einfach nur das bestellen will, was die Erde wirklich als galaktischen Exportschlager besitzt: Döner, Cola und Tainutten.

Derartig essenzielle Projekte kann man doch nicht einfach so kappen. Was macht das denn für einen Eindruck in der interstellaren Allianz. Nicht nur, dass unser Planet eh schon aussieht, wie die verwahrloseste Studentenbude. Nein, nun kommt auch noch raus, dass man kein Geld mehr für die Telefonrechnung hat. Peinlicher geht es ja schon bald gar nicht mehr.

Andererseits. Welchen Verlust stellt das für uns dar? Brechen dadurch neue Kriege aus? Geraden die Pole aus dem Gefüge? Mitnichten. Es werden einzig keine Millionbeträge mehr dadurch vernichtet, dass ein Wellblechfeld, mit der Ästhetik einer Pilzkolonie, gen Himmel starrt. Und einem Rudel Nerds beim Anblick und Befingern von Kurvendiagrammen oder Schwingungsgrafen einer abgeht.

Oder ist es womöglich doch ein Verlust für die Entwicklung der Menschheit. Abgesehen davon, dass nun vonDäniken vorerst nicht mehr so spontan nach Hause telefonieren kann. Oder man nicht mehr einen jeden Impuls von irgendeinem außerirdischen Rülpswettbewerb für intelligente Funklaute halten kann. Und eine Implosion, bedingt durch die Flatulenz einer planetarischen Riesenrasse, ist noch lange kein Hilferuf. Also was sollen die Faxen.

Man hat wichtigeres zu tun, als dem Nichts oder der schwarzen Materie beim Knistern zuzuhören. Warum blickt man nicht einfach einmal tiefer in die Meere oder auf Berge. Schaut sich mit ebensolcher Inbrunst unseren Planeten an. Aber dafür ist der Astrophysiker wohl zu harmoniebedürftig.
Lieber liegt er in seiner Sonnencremeschmierlage im Windschatten solcher Empfangskübel. Schmeißt ab und zu das Steak zum brutzeln auf das Wellblech und lässt sich sein Gehalt im Dienste der Wissenschaft sauer verdienen. Während der HiWi zwischen ihm und dem Kühlschrank hin und her wetzt.

[…] Daniel Radcliffe war so beunruhigt von den Berichten, Autorin J.K. Rowling plane ein neues Buch über den Zauberer, dass er sie in einem Brief angefleht hat, es nicht zu tun. Der Schauspieler hat nach acht Filmen genug von Hogwarts […] „Ich hatte echt Angst! Ich habe ihr also geschrieben und gefragt, ob das wahr ist. Und sie hat mir geantwortet, dass sie so begeistert von meiner Leistung in dem letzten Film war, dass sie im Gegenzug verspricht, nie wieder ein Buch über Harry zu schreiben.“ […]

Photobucketan hat es schon nicht leicht als Idol, Star, Gagenmillionär und Brite. Und wenn man schon alles hat im Leben, dann braucht man als Sternchen von heute natürlich noch seine eigene Phobie. Um sich wieder individuell zu fühlen und sich einfach wieder spüren zu können. Was wäre demnach naheliegender als sein Karrieretrittbrett zur persönlichen Angst zu erklären.
Und mit einer ausgewachsenen Potterphobie ist nicht zu spaßen. Vor allem dann nicht, wenn man höchstpersönlich ein Potter gewesen war. Das kann einen schon ganz schön beuteln. Womit auch das Gnadenersuch bei der Hauptschuldigen dieser Angstneurose mehr als gerechtfertigt ist.

Und wer möchte schon ein Leben lang mit der immer gleichen Rolle in Verbindung gebracht werden. Abgesehen von ein paar alten Muskelsäcken, die eine solche Angst mit ihren Stahlkörpern wegstecken. Und somit selbst mit 60 noch als Rambo die Brust durch das Shirt quellen und die Schlapperbacken beim Kampfgeschrei zittern lassen.
Oder wenn ein Terminator noch einmal den cool gebrummten Akzent aus den Boxen der Kinosäle vibrieren lässt. So kurz vor der Rente. Der alte Mann als Kampfmaschine. Immerhin eine bessere Tarnung als das übermenschliche Muskelpaket der 80´er.

Doch jammern diese gestandenen Männer herum? Haben diese Angst, so wie die verweichlichte Teegebäckjugend. Nein. Stallone würde sich für Rambo 8 sofort die Minigun an den elektrischen Rollstuhl schweißen und damit noch über jede Dschungelwurzel walzen und alles plattfahren.
Und auch ein Schwarzenegger ließe sich nicht lumpen. Selbst wenn der Kiefermuskel noch das einzige Gewebe ist, das seine Form behalten hätte, so würde weiterhin die Lederjacke ausgepolstert und die Sonnenbrille über die Tränensäcke gestülpt werden. Denn das ist Kampfgeist. Das ist das gelebte »I´ll be back«

Doch wenn der Radcliffe keine Lust mehr hat, so ist dem eben so. Man darf ja Kinder auch zu nichts zwingen. Ist schlecht für deren Entwicklung. Und auch ich hätte Angst vor einem weiteren Film. Nicht wegen der Umsetzung, da ich kein einziges Potter-Buch gelesen habe.
Aber es wird auf Dauer ermüdend, wenn einzig und allein nur noch Miss Watson und Mr. Rickman die Geschichte tragen. Und der Rest irgendwo in schauspielerischer Belanglosigkeit versinkt. Schließlich stößt man im Kinosaal immer auf Unverständnis, wenn man popcornwerfend den Vorführer zum Vorspulen drängt, da man nur sie zum schmachten und ihn zum belustigen sehen will. Kinobesucher sind schon ein versnobtes intolerantes Pack. Doch wie gesagt, einzig dem Feuerkelch gelang es, der Filmreihe einzuheizen.

Somit soll er es lassen. Von mir aus übernehme ich den Part. Lerne noch etwas Englisch, lasse mir Weigelgedächtnisbrauen wachsen und fertig. Ihm wird es irgendwann eh Leid tun, dass J.K. Rowling so gutmütig ist. Denn Gage hin oder her, doch so etwas muss nicht von Dauer sein. Und abgesehen von ihm, hätten sich andere Kollegen sicherlich nicht über eine Fortsetzung empört.
Mit Sicherheit all jene jenseits des Groupiealters und fern einster »Ist ja eh alles nur Spaß«-Mentalität. Doch das wird er wohl noch lernen.

Post scriptum: Nach dem Verständnis des Lesers haben Büchlein ihre Schicksale.

3 Gedanken zu „Gedankenfreibank – 4/4 April 2011

  1. Was hab ich wieder gelacht! Besonders der mittlere Part über die Einfrierung aller außerterrestrischen Beobachtungsaktivitäten ist Dir sehr gelungen. Einfach außerirdisch gut!

    Aber, was bitte sind „Tainutten“ und was ist unter „der eingravierten Pornofantasie eines Waldorfschülers“ zu verstehen? Dafür mangelt es mir vermutlich an Phantasie… ;o)

    Zur Potterphobie: interessant. Ich glaub, der Daniel kriegt eher langsam Platzprobleme auf seinem Bankkonto oder im Keller. Auch wenn er Teil 8 absagt: er wird der Harry Potter aller Nationen bleiben. Da kann er noch so viele andere Rollen annehmen. Ich möchte hier noch leise anflüstern: ich habe auch eine Potterphobie. Aber ich wurde ja nicht gefragt.

  2. Nun denn, ich frage mich seit ich den Artikel gelesen habe wirklich ernsthaft wie man 500.000.000,00 € in einer Sanierungsmaßnahme vernichten kann.
    Da sind sicherlich sämtliche Bestechungsgelder und andere mehr oder weniger seriöse „Begünstigungen“ schon mit eingerechnet.
    Andererseits sollten sie lieber schonmal den Gartenzaun für dieses Schlößchen wieder aufbauen als Geld anderweitig (Beispiel Zensus 2011: Kosten +- 710.000.000,00 €) wirklich völlig Sinnfrei zu verbrennen. Naja, Verbrennen hätte wenigstens noch paar Minuten lang warm gemacht.

    http://www.zensus2011.de/faq-detail/welche-kosten-werden-durch-den-zensus-verursacht-und-wie-wird-der-zensus-finanziert.html

    Was die Astrophysik angeht so hab ich da, als begeisterter Hobby Astronom ^^, natürlich meine ganz eigene Meinung zu.

    Ich find es sehr Schade das immer mehr Großteleskope abgeschalten werden da man nicht mehr bereit ist diese zu finanzieren.
    Wurde z.b. die finanzierung für das Aerecibo Radioteleskop drastisch gekürzt, diverse Forschungs und Raumfahrtprogramme komplett gestrichen. Im gleichen Zuge erhöht man aber die Forschungsgelder für militärisch interessantere Gebiete…baut neue Kampfflugzeuge und Panzer…klar, die kann man auch ins Ausland verkaufen wo fleißig um die letzten Ressourcen der Welt gekämpft wird.

    Mal als Vergleich. Das Low-Frequency-Array (Radioteleskop) aus Deutschland konnte erst gebaut werden als eine Zusage über eine Finanzspritze aus Holland von 50 Mio. Euro hereinkam. Da unser Staat für so einen Quatsch ja kein Geld ausgibt… Dafür kostet uns der Betrieb von 15 Eurofighter Kampfjets jährlich in etwa die selbe Summe…und ich rede nur von den Betriebs und Unterhaltskosten.

    Was mag sinnvoller sein, ein tolles Flugzeug mit dem man ganz schnell Töten und Ölreserven sichern kann, oder die Forschung über das was unseren ganzen Planeten eigentlich erst hervorgebracht hat, das Weltall.

    Ist ja nicht so das man mit Radioteleskopen den ganzen Tag nur nach Nachrichten von E.T. sucht. Damit werden in der Tat eine ganze Vielzahl von Beobachtugen und Forschungen betrieben.

    Achja, was die fantasien eines Walddorfschülers betrifft, so dürfte der Threadstarter wohl dieses hier gemeint haben:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Pioneer-Plakette

    Zu dem anderen Thema google man vielleicht mal nach „Pattaya“ zusammen mit den Schlüsselwörtern „Unterhaltung“ und „Erotik“…

  3. Genau diese Pionier-Plakette die an den beiden gleichnamigen Sonden angebracht worden waren. Ich muss zugeben, dass ich gar nicht mehr wusste, wie die Dinger genau hießen. Da ich bei der Recherche auch des Öfteren zu den Voyager-Sonden fehlgeleitet wurde.

    In Sachen »Thai-Nutten« Ich bitte für das unterschlagene »h« um Verzeihung… Diesem Begriff gab ich eine gehörige Ladung Abwertung.
    Zum einen, da Thailand für eine spezielle Art des Tourismus bekannt wie berüchtigt ist. Und zum anderen, da die dahingehenden Dienstleisterinnen zudem noch den problematischen Ruf genießen, aufgrund von Armut und Verzweiflung wirklich jede noch so große Abart zu bedienen. Egal welchen Alters und egal welcher Verfassung. Sie stehen für den Inbegriff der käuflichen Hörigkeit.

    Zu Noir:

    […]Naja, Verbrennen hätte wenigstens noch paar Minuten lang warm gemacht.[…]

    Natürlich bin ich ein Freund von der Pflege von Kunst und Kultur. Und die Hohenzollern gehören, auch mit ihrem Ruf und ihrer Sympathie, zur deutschen Geschichte.
    Doch so ein Schloss wieder neu aus der Versenkung erheben zu lassen ist albern. Zumal das nur ein Schloss unter fielen ist. Das ist ein Luxusgut, dem man nachgehen kann, wenn man mit den Steuereinnahmen nicht mehr weiß wohin damit.
    Oder wenn wirklich jeder Arsch einmal bereit ist, freiwillig seinen rechtmäßigen Teil der Steuern zu zahlen.

    Und zudem kann das Geld, anders verteilt, für mehr Kultur und für mehr Kunstverständnis sorgen. Wenn man es beispielsweise in die Berliner Schulen investiert. Wenn dadurch eine derartige Begeisterung geweckt wird, dann kann man irgendwann auch mal wieder über ein Schloss nachdenken.

    Aber nicht, wenn nur ein alter Knacker ein solches Prestigeobjekt braucht oder allein einem Rudel Kaisertreuer da drinnen einer abgeht. Da mir keiner erzählen kann, dass Berlin nicht über genug andere optische Anziehungspunkte verfügt…um die herum die Stadt verfallen kann.

    Aber wie du schon sagtest, ist der Staat gerne bereit, Gelder, die peinlicher Weise einmal irgendwo über sind, gleich ohne Sinn und Verstand zu braten. Werden diese nicht aufgebraucht so gibt es im nächsten Jahr weniger. Eine berauschende Logik. Wenn ich so haushalten würde oder könnte, dann hätte ich keine Sorgen mehr im Leben.

    »Dafür kostet uns der Betrieb von 15 Eurofighter Kampfjets jährlich in etwa die selbe Summe«

    Aber ein Eurofighter ist ja wichtig. Um allseits gegen den irdischen Terror gewappnet zu sein. Und jeder Zeit die inländischen Interessen außer Landesgrenze vertreten zu können.

    Der Terror im All ist dahingehend bedeutungslos. Sollte einmal ein Asteroid meinen, unseren Planeten auf die Pelle zu rücken, so möchte ich das ehrlich gesagt gar nicht wissen.

    Der Weltraum gibt eine interessante Fläche für Forschungen. Doch bringen uns deren Erkenntnisse weiter? Wieviele Liter Treibstoff und Gelder werden in die Atmosphäre gepustet, nur damit eine handvoll Dödel in der Schwerelosigkeit einen auf Ferienlagen machen können.

    Ich stehe da zwiespältig gegenüber. Einerseits gewinnt man gute Erkenntnisse, andererseits wird der Forschungsdrang auch ad absurdum geführt und bringt im Grunde nur Antworten auf Fragen, die man sich niemals stellen bräuchte.

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