Musik in allen Lebenslagen

Photobucketnteressant. Und praktisch. Denn die momentan 12 Stunden Arbeit vor dem Rechner, und die 3 Stunden Schlaf davor, höhlten meinen Kopf aus. Sie lassen mich zwar handelnd, aber doch wortkarg zurück. Oder wie der Volksmund zu sagen pflegt: maulfaul. Und Maulfaulheit legt sich bei mir auch stark auf das Interesse zu tippen. Doch eines noch. Die Liste beinhaltet recht große Kompromisse. Das Problem, wenn man CDs im Schrank stehen hat, von denen nicht einmal die nächsten Angehörigen wissen, dass so etwas existiert. Geschweige denn der youtube-Nutzer. Auch wenn man dort so manche Raritäten findet…

1. Ein Track — aus deiner frühesten Kindheit
I´ll never be Maria Magdalena – Sandra

Ich glaube weiter reicht meine Erinnerung nicht zurück. Böse ist, dass ich soeben bei youtube einen Auftritt von Sandra aus dem Jahre 2009 mit eben diesem Titel sah. Nicht wegen Sandra. Aber warum gibt sie sich als Interpret die Blöße, mit dem Voll-Playback von vor 23 Jahren rumzukaspern. Wo bleibt denn da die Würde…

2. Ein Track — den du mit deiner ersten (großen) Liebe assoziierst

Liebe…Liebe ist Minne und Minne starb mit der Aufklärung aus. Doch wer es wissen will, die ersten vier Hormonattacken beruhten auf Einseitigkeit. Die dahingehend extremste Zeit begleitete mich »the colour out of space« von The garden of delight. Allerdings nicht zu verwechseln mit G.O.D.

3. Ein Track — der dich an einen Urlaub erinnert
Operette Für Eine Kleine Katze – Helge Schneider

Urlaub…? Schon der zweite Begriff, den ich nachschlagen muss. Achso, Freizeitgestaltung für kaufkräftige Menschen. Daher die Verwirrtheit, denn Freizeit und Kaufkraft waren mir ebenfalls entfallen.
Einst war es gewesen, dass ich mit meinen Eltern an der Ostsee war. 1993, wenn ich mich recht erinnere. Das erste mal am Meer und aus irgendeinem Grund holte ich mir ein Doppelalbum von Helge Schneider. Ich glaube ich sah ihn vorher bei dem Silvester-Spezial von RTL-Samstag-Nacht.

Man kann von dem Menschen halten was man will. Der Knabe ist ein Virtuos, selbst in den konzeptlosen wie improvisierten Bühnenerzählungen. Nun, dieses Album hörte ich zur damaligen Zeit so oft, dass es eng mit dem Urlaub verknüpft worden war. Ruhig einmal die Zeit nehmen und reinhören.

4. Ein Track — von dem du in der Öffentlichkeit eigentlich nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.
Weit, Weit weg – Hubert von Goisern & Die Alpinkatzen

Zumindest würden des die meisten missverstehen. Und Hubert von Goisern auch unterschätzen. Wie gesagt, ich mag Folklore und dieses kann man darunter zählen bzw. als volkstümlich bezeichnen. Man sollte es auch möglichst von Volksmusik zu unterscheiden wissen.

5. Ein Track — der dich (geplagt von Liebeskummer) begleitet hat
Rachel’s song – Vangelis

Geht im Grunde mit Frage Zwei einher. Das Grundübel des Menschen ist seine Emotion. Oder anders gesagt, der asexuelle Mensch weiß gar nicht wie gut es ihm geht.

6. Ein Track — den du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast

Blade Runner hatten wir schon, daher: Bunkertor 7 -:wumpscut:

Nach jahrelangem Suchen fand ich auch den Film, der das Video und das Heft des Bunkertor-7-Albums ziert. Ein nettes Stück französischen Cyberpunks.

7. Ein Track — der dein liebstes Instrumental ist
Bombed- In the nursery

Das liebste kann ich nicht definieren, aber zumindest mit eines der älteren benennen. Allerdings war es damals wirklich noch rein instrumental. Ich habe keine Ahnung, wann sie die Textzeilen mit einschleusten.

8. Ein Track — der eine deiner liebsten Bands repräsentiert.
Gottes Tod (Nietzsche-Version) – Das Ich

Hatte ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie sehr mir diese begriffsstutzigen Kiddies auf die Eier gehen, die permanent schreiben, dass sich jener Titel »Gott ist tot / tod« nennt.
Wenn ihr schon schwarz brennt, dann seit nicht so beschränkt und trötet das in die Foren. Kauft und macht im Handel die scheiß Glotzen auf. Aber dafür muss man wohl lesen können.

9. Ein Track — in dem du dich selbst wieder findest oder in dem du dich auf eine gewisse Art und Weise verstanden fühlst.
Comfortably Numb – Pink Floyd

In der Tat. Interessanter Weise kannte ich schon zwei Cover-Versionen, bevor ich auf das Original gestoßen wurde. Von der selben Seite übrigens, von der auch diese Fragerunde stammt.
Interessanter Weise ist es mehr der Video-Mitschnitt, dessen Symbolik wie Metaphorik mein Wesen aufs erschreckende widerspiegelt. Der Text tut sein übriges…

10. Ein Track — der dich an eine spezielle Begebenheit erinnert (& welche das ist).
Wish – Gothminister

Anfang Sommer 2007. Ich hatte meine Freundin gegen 5 Uhr morgens nach Hause gefahren, nachdem ich die halbe Nacht neben ihr wachte. Wieder zuhause angekommen, ließ ich die morgendliche Atmosphäre durch das geöffnete Fenster ins Zimmer wehen, legte diesen Titel in die Endlosschleife und begann damit an jener Collage zu arbeiten.
Dieses sollte ohne Unterbrechung erst wieder am späten Nachmittag enden. Nämlich als diese für fertig befunden wurden war. Während der Stunden kreiste immer und immer wieder dieser Refrain durch meine Wahrnehmung Es war damals eine gutmütige Zeit, eine Zeit des Neubeginns. Eine Zeit der ersten Hoffnung nach dem Zerfall.

11. Ein Track — bei dem du am Besten entspannen kannst.
December Sadness – Project Pitchfork

Bedauerlich dass dieses Album schon das Ende einer Epoche eingeläutet hatte. Umso mehr, da es kein Album Pitchforks gibt, dessen Atmosphäre nicht mit irgendwelchen Lebensmomenten verknüpft ist. Manche deutlich, manche erfordern Konzentration. Dieser gehört zu letzteren, die Präsenz ist fühlbar, doch mein Kopf zu voll, um dafür die Pforten zur Wahrnehmung zu öffnen.

12. Ein Track — der für eine richtig gute Zeit in deinem Leben steht.
Bataillon d’amour – Joachim Witt

Dafür kann ich die transportierte Atmosphäre des Titels wieder förmlich schmecken. Es war zwischen 2000 und 2001. Ich saß in meiner ersten Wohnung Wohngemeinschaft. Erfuhr beim Zivildienst was es heißt in einem allzu genialen Arbeitsklima zu sein sowie sich aufzuopfern und der Verantwortung zu bestehen. War um die 22Kilo leichter geworden. Erlebte Selbstbewusstsein und die weibliche Nähe, die mich nun gelegentlich auch bewusst wahrnahm.
Im Grunde benötigte ich 20 Jahre Leben, um überhaupt erst einmal dessen Anfang zu erleben. Frei nach dem Motto: Verschwende deine Jugend, solange du noch kannst, solange du noch jung bist…

13. Ein Track — der momentan dein Lieblingssong ist.
Vision – Seelenthron

Wer sind wir, dass wir uns anmaßen zu richten, dass wir uns anmaßen zu urteilen, dass wir uns anmaßen zu zerstören, dass wir uns anmaßen auszurotten.
Wer sind wir, dass wir uns einbilden zu wissen, dass wir uns einbilden zu verstehen, dass wir uns einbilden zu begreifen, dass wir uns einbilden fortzugestehen.
So viele Gedanken und nur Dummheit…es wird so weitergehen, bis zum Ende.

14. Ein Track — den du (d)einem besten Freund widmen würdest.
Tor Zwei – Kirlian Camera

1980-2007 Ruhe in Frieden, alter Held.

15. Ein Track — bei dem du das Gefühl hast, dass ihn außer dir niemand gerne hört.
Russia – Laibach

Das Album Volk ist und bleibt der Inbegriff der NSK-Philosophie.

16. Ein Track — den du vor allem aufgrund seiner Lyrics magst.
Schwarzer Witwer / Knochenhaus – Janus

Ebenfalls bedauerlich. Von dichten wie kraftvollen Kompositionen verfiel Janus nach und nach zum melodischen Herzschmerz. Waren sie doch einst so gnadenlos experimentell.

17. Ein Track — der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.
Kielo – Tenhi

Skandinavier…mehr braucht man wohl nicht mehr zu sagen. Und bevor die Klugscheißer auftauchen. Es ist nicht taktlos, Finnland mit zu Skandinavien zu zählen.

18. Ein Track — bei dem du dich bestens abreagieren kannst.
Krüppel / Fleisch – Oomph!

Gut abgehangenes mittelaltes Oomph! eignete sich noch immer bestens zum verbalen wie physischen zerstören. Das erste EBM-Album ist dafür zu holprig und der neue Rest…für Agressiönchen liebestoller Groupies.
War befreiend, damit nach einem Moment der Verarschung nachts Stadtwerbung einzutreten. Welch Ironie, dass ich nun, 10 Jahre später, zu denen gehöre, die so was entwerfen.

19. Ein Track — der auf deiner Beerdigung gespielt werden soll.
Wir kommen wieder / Muse in arms II – Triarii

Sucht es euch aus. Schätze, dass es mir dann egal sein wird. Vorerst…

20. Ein Track — den du zu den Besten aller Zeiten rechnen würdest.
Jeanny – Falco

Ich hege Verachtung gegenüber dieser Modephrase »aller Zeiten« Dieses schließt die Zukunft mit ein und wo soll da die Gewissheit zu finden sein.
Wie dem auch sei, es begann mit einem Klassiker der 80er Jahre und es soll mit einem enden.

In diesem Sinne, Uhr zeigt 22:50 und Arbeit adelt.

Post scriptum »Dieses Video enthält Content von Sony Music Entertainment. Es ist in deinem Land nicht verfügbar« »Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar« …ihr mich auch.

14 Gedanken zu „Musik in allen Lebenslagen

  1. Soso, da hab ich dich also indirekt dazu bekommen, mal die sanfteren Töne herauszukramen. :-) December Sadness habe ich vorhin noch im Auto gehört.

    Da ich ja ein rebellisches Kind der 80er bin, habe ich damals natürlich einen selbstgebastelten „Jeanny-lebt“-Anstecker getragen. Ich bin allerdings der Meinung, dass es beim ersten Teil hätte bleiben sollen.

    Ich hatte schon geahnt, dass dir Comfortably Numb ziemlich bekannt vorkommen würde. ;-)

  2. Sanfte Töne…in der Tat. Überfliegend ist das alles wirklich recht besinnlich. Seltsam. Vielleicht bin ich doch ein Harmoniemensch. Und die Tastatur die gestern im hohen Bogen wieder auf das Sofa flog, da nach 45 Minuten Auswahlpfade zeichnen in Photoshop die dazugehörige Funktion noch immer rumzickte, nur Selbstinszenierung. Bin aber wirklich ruhiger geworden. Es gab Zeiten, da wäre die Tastatur gegen die Wand geknallt.

    […]Ich bin allerdings der Meinung, dass es beim ersten Teil hätte bleiben sollen[…]

    Es geht der Musik wie dem Kino. Ist das erste Werk allzu perfekt, darf es nicht fortgeführt werden. Das zweite Lied finde ich belanglos und das dritte ignorierte ich derart, dass ich erst Gestern erfuhr, dass es dieses überhaupt gegeben hat.
    Jeanny ist auch eines der Stücke, das von anderen interpretiert werden kann, wie die wollen. Sämtliche musikalische Abwandlungen verblassen hinsichtlich des Originals. Vor allem auch, was das Video anbelangt, aber das wird ja von der youtube-Plattform getilgt. Ich hätte es gerne eingebaut. Falcos Hommage an »M« …und einfach nur ein große schauspielerische Leistung. Übrigens ist, weil ich bei dir gerade etwas zu Gründgens tippe, »M« ebenso sehenswert. Darin spielte Gründgens den…sagen wir mal: Wortgeber der Unterwelt.

    Wenn man bedenkt, dass der Text heute einfach nur noch aussagekräftig ist und damals einen derartigen Aufruhr erzeugt hatte, so ist das doch interessant wie unempfindlich die Gesellschaft geworden ist. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass die letzten fünf oder zehn Jahre irgendein Musikstück wieder für erwähnenswerte Kontroverse sorgte. Außer ein Amerikaner oder Brite entrüstete sich über vulgäres.

  3. Prädikat: gefällt!
    Kann man eigentlich von deinem Musikgeschmack auf dein Wesen schließen?

    Ach, warum ist mir diese Frage nicht früher für den Gothic Friday eingefallen? Mist!

    Bin ja nicht so der Stöckchen-Freund, aber bis Frage 7 dachte ich noch: da mach ich auch mal mit! Dann nicht mehr. Ich könnte UNMÖGLICH die Frage nach dem besten Instrumental beantworten. Und entweder man macht alles mit oder lässt es.

    Maria Magdalena: hat mich auch begleitet in meiner Kindheit. Ich fand sie sogar toll, so mit acht oder wie alt ich auch immer damals war.

    Hubert von Goisern hab ich erst letztes Wochenende in „Schlafes Bruder“ gehört – auch ein wunderbarer Soundtrack. Und dieser Film ist eine „Ode an die Musik“ – ich liebe ihn! Also verstehe ich auch Vorliebe für Hubert von Goisern. Du bist sowieso nicht allein, denn Laibachs „Volk“ und „Russia“ gefällt mir auch.

    Und bei „Rachels Song“ hatte ich schon wieder Gänsehaut en masse. Was für ein wunderbares Stück, dieser ganze Soundtrack. Auch wenn ich leider immer wieder von diesem Jukebox-20er-Jahre-Lied mittendrin vom Klangteppich runterfalle. **dotz**

    Triarii war eine tragische Neuentdeckung für mich – im übertragenen und positiven Sinne. Merci.

  4. […]Kann man eigentlich von deinem Musikgeschmack auf dein Wesen schließen?[…]

    Ja. Allerdings ist beides wie die Gezeiten. Ständig im Wechsel und sich ständig überschlagend. Von daher die Frage: Was wird daraus geschlossen?

    …One more kiss, dear…dazu hege ich auch recht ambivalente Gefühle. Manchmal finde ich diesen Bruch passend, manchmal schreckt der mich nur auf bzw. ab. Doch wozu gibt es die Weiter-Taste.

    Bei Hubert von Goisern muss ich aber auch einige Einschränkungen eingestehen. Mir gefällt nicht alles, aber was mir gefällt ist definitiv nicht verkehrt. Jenes Doppelalbum »Wia die zeit vergeht« hatte ich mir damals geholt. Und gerade bei den Balladen merkt man die melancholische Stimmung. Aufgrund dessen, dass das damals das letzte Konzert gewesen war.

    Bei Laibach kann ich auch immer schmunzeln. Vor allem wenn man mir erzählen will, dass sich das nach Rammstein-Abklatsch anhört. Scheint überhaupt eine Deutschhysterie zu sein, alles mit Rammstein messen zu müssen. Wobei Laibach schon existierte, als die Hälfte der Rammstein-Brüder noch nicht einmal als Feeling-B krakelte.
    Laibach hat schon nette Dinge verbrochen, wobei ich mehr Begeisterung bei deren Interpretationen verspüre, als bei deren Eigenkompositionen. Ausnahme bildet hierbei allerdings das Album Volk, das im Grunde durchweg gelungen ist. Davon mal abgesehen bin ich neidisch auf den Vollbart von dem alten Sängerknaben.
    Mit Laibach kann man auch immer schöne Momente erleben. Vor allem, wenn gerade »Deutschland, Deutschland über alles« von Germania ertönt. Und der Bürger einen alles sagen Blick auf meine Gestalt wirft. Ich liebe es :D Vor allem danach gleich in Yisra´el einzustimmen.

    Triarii…in der Tat. Ich mag diesen kitschigen Legions-Helden-Epos, den die Musik vermittelt. Aufmunternde Töne für das Erwecken von gefälligem Kampfgeist. Ich persönlich bin überhaupt dankbar, diese Musiksparte kennengelernt zu haben. Auch wenn es zwei Anläufe und drei Ecken brauchte. Daher nichts zu danken.
    Schade, dass es dahingehend keine Themenabende von diesem militärisch bis martialischen Getrommel gibt. Oder ich müsste bei den allgemeinen Clubtagen mal öfters in die Neofolknischen schauen. Allerdings, vielleicht auch besser so. Denn wenn ich schon bei gelungen Elektro-Krach-Nächten das Oberteil wechseln kann, so müsste ich bei derartigem wohl heraus getragen werden oder mich zumindest wieder sammeln und das Adrenalin herunterfahren, bevor ich mich dann hinters Steuer setzte.

    Manchmal fantasiere ich von einem eigenen Club. Mein Ambiente und meine Musik…im übertragenen Sinne. Und dann könnte ich sehen, ob nur ich so verbohrt bin, oder ob es auch Gleichgesinnte gibt. Aber ich schätze, da wären Muskelfaserrisse, Übersäuerung der Beinmuskulatur und Blutblasen erneut vorprogrammiert. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.

  5. Manchmal fantasiere ich von einem eigenen Club. Mein Ambiente und meine Musik…im übertragenen Sinne.

    Lass Dir gesagt sein: eine eigene Party ist auch schon sehr befriedigend und lässt sich einfacher/schneller realisieren als ein eigener Club. Außerdem weniger Kapitaleinlage erforderlich **lach**. Wir haben das ja mit der Elektronischen Nacht gemacht, weil mein Freund sich auch endlich mal verwirklichen wollte und es zwar bei uns gute Partys gibt, aber man will ja auch mal sein eigenes Zeug spielen, hören und vor allem sehen wie die Leute drauf reagieren. Man will wissen, ob es noch andere „Verrückte“ gibt, die das interessiert. sehen, ob nur ich so verbohrt bin, oder ob es auch Gleichgesinnte gibt. Bei uns gab es 160 Gleichgesinnte, zumindest Besucher. Es war der Hammer und die totale Überraschung. Leider ist ein ABend immer so schnell vorbei. War total toll! Also…ran an die Party-Orga. Es gibt auch genügend Neofolker. Wenn ich mir zum WGT immer die volle Kuppelhalle im Volkspalast ansehe hab ich da keine Bedenken.

    Laibach: Davon mal abgesehen bin ich neidisch auf den Vollbart von dem alten Sängerknaben.
    Welchen Vollbart??? Falls Du Milan Fras meinst – der hat keinen mehr. Nur eine Stimme, die mich regelmäßig…naja, ich geh da jetzt nicht näher drauf ein. Lieber nicht.

    Genau. One More Kiss, Dear. Klar, es gibt die Weitertaste, aber wenn man gerade so versunken gedanklich durch das Raum-Zeit-Kontinuum schwebt, dann ist die Weitertaste schon ganz schön weit entfernt. Nein, ich mag das Lied gar nicht. Deshalb ist es für mich auch nicht der Number-One-Soundtrack. Es zerstört diese wunderschöne Klangwelt, die in sich hätte geschlossen sein können. Das Stück holt einen immer wieder in die Realität zurück. Aber der Rest…Weltklasse!

    Tja, was schließe aus deinem Musikgeschmack auf dein Wesen? Das möchtest du jetzt gern wissen. Ich werde nicht zu ausführlich sein, aber ich verrate mal erste Assoziationen: melancholisch, philosophisch, eigen(sinnig), intensives Empfinden, Tiefgründigkeit, keine Angst vor der Konfrontation. Bist du Skorpion??

  6. […]Bist du Skorpion??[…]

    Durchaus. Durch und durch durchzogen von den Stärken und »Schwächen« jedes Tierkreiszeichen. Wobei ich der Meinung bin, dass dieses keine Schwächen besitzt, sondern nur…für andere unliebsame wie unangenehme Eigenschaften. Klingt jetzt wohl zu arrogant…

    […]Bei uns gab es 160 Gleichgesinnte, zumindest Besucher[…]

    Demnach einmal für die Zukunft im Auge behalten.
    Oft vermisse ich die Nächte im nahe liegenden Stammclub. Allerdings gehört dieser nun so oder so der Geschichte an. Es war eigentlich eine Kneipe gewesen, weshalb der Eintritt auch kostenfrei gewesen war. Ein altes Lagergewölbe des anliegenden Bahnhofs. Gerade durch und rechts war das Lokal, links die Clubnische und dazwischen der DJ, der im Grunde den persönlichen Geschmack traf.
    Somit wirklich stundenlang geile Musik. Natürlich gab es auch einmal belanglose Abende, an denen ich mehr unter den Boxen auf einer Bank liegend schlief, als mich zu erheben. Aber im Grunde strahlte es immer eine beruhigende Gewohnheit aus. Es wurde zum geschätzten Refugium. Zumal in dieser Kneipe meine Clubmentalität geboren worden war und das »Laufen lernte«

    […]Welchen Vollbart??? Falls Du Milan Fras meinst – der hat keinen mehr. Nur eine Stimme, die mich regelmäßig…naja, ich geh da jetzt nicht näher drauf ein. Lieber nicht[…]

    In der Tat, auf neueren Bildern fiel der dem Scherer zum Opfer. Und man stellt erneut fest, dass alte Männer ohne Bart noch einmal älter aussehen.
    Ja ich weiß, was dunkel-raue Stimmen bei Weibchen auslösen. Vorallem wenn diese noch dem eckigen östlichen Akzent unterliegt. Die unterbewusste Assoziation des Kriegers, des Jägers und Beschützers…Aspekte, bei denen die Natur des Menschen zu rattern beginnt. Und man merkt, wie viele Mädels noch immer den Berserker dem Bürokaufmann vorziehen würden ;)
    Aber stimmt, die Stimme ist bemerkenswert, vor allem durch diesen scheinbar verächtlichen Unterton, der stellenweise durchkommt.

  7. @shan dark

    „Falls Du Milan Fras meinst – der hat keinen mehr. Nur eine Stimme, die mich regelmäßig…naja, ich geh da jetzt nicht näher drauf ein. Lieber nicht.“

    Die dich regelmäßig was? :-) Eine wahnsinnige Stimme. Da kann ich nur zustimmen.

  8. @Guldhan:
    Soso, Skorpion durch und durch… dachte ich es mir doch! Und nein, das ist nicht arrogant, sondern eine Tatsache! Ich bin ja auch einer.

    @Orphi
    Wie es Guldhan schon richtig und lustig beschreibt – genau das ist es im Großen und Ganzen, was diese Stimme vermittelt und auslöst bei mir. Über die Bezeichnung „Weibchen“ will ich daher mal großzügig hinwegsehen.

    Die unmittelbare Wirkung kann man auch einfacher mit den Worten meiner Kollegin beschreiben, die auch auf tiefe Männerstimmen und düstere Typen steht. Sie sagt dann immer gern im besten Wiesbadener Platt: „Da geht mir die Hose uff!“ ;-)

  9. zu shan_dark:

    Kellerkinder kennen sich ;) Interessanter Weise scheint da eine gewisse mentale Brücke zu bestehen.

    Im Grunde halte ich nur wenig von Astrologie. Da es mir gegen mein Verständnis von Realität geht, dass bloße Materie bzw. dunkle Materie, die in der Astronomie schon fast als »Nichts« gewertet wird, das Leben beeinflusst. Wie soll das funktionieren. Da nur bewusst existentes, bzw. das was man bewusst wahrnimmt, das Bewusstsein beeinflussen kann. Zumindest halte ich das für unwahrscheinlicher.

    Zudem ist es schwer vorstellbar, dass rund 7 Milliarden verschiedene Menschen mit rund 7 Milliarden grundverschiedenen Erfahrungen, Mentalitäten, Schicksalen und Erinnerungen in lediglich 12 Charakterzüge (Die Aszendent jetzt einer ausgeschlossen und selbst wenn, dann wären es auch nur 132 mehr Kategorien) eingeteilt werden können. Zumal jedes kulturelle Erbe obendrein noch sein eigenes Ding dreht. Beispielsweise der Chinese, der mich dahingehend Schaf nennt.

    Aber dennoch stimmt es. Entweder zum überwiegende Teil oder ich lese bei beiden mein exaktes Psychogramm. Das ist verwirrend. Entweder liegt es an der anpassungsfähigen allgemeinen Formulierung, an dem unbewussten Glauben, der gedanklich das eigene Wesen auf die Worte bügelt oder…ja, oder…ein rationales Oder, dass dem Ganzen einen wirklichen Wahrheitsgehalt zuspricht fand ich noch nicht.

    Zum Thema Laibach:

    Einer meiner damaligen Dozenten glich dem Sängerknaben bis aufs einste Barthaar. Ich habe immer drauf gelauert, dass dieser zum Feierabend seine Kappe aus dem Aktenkoffer holt oder morgens noch damit um die Ecke biegt. Aber wenn, dann war er immer raffiniert genug, dieses in unbemerkten Momenten zu tun.

    Laibach vermag es schon zu faszinieren. Und vor allem vermag es Laibach immer zu provozieren. Vor allem mit bösartiger Zweideutigkeit in ihren Antworten. Oder überhaupt mit Kommentaren. So beispielsweise auf die Frage, ob sie irgendwelche nationalsozialistische Tendenzen ausstrahlen wollten. Worauf Laibach so lapidar wie bissig meinte: »Wir sind ebenso rechts, wie Hitler ein Maler war« …wäre ich Ethik- oder Deutschlehrer, ich würde dieses Aussage einmal als Interpretationsaufsatz aufbrummen. Auch wenn man dass wohl nur im Leistungskurs probieren sollte.

    Jedenfalls gehört Laibach noch zur alten Garde, der es gelingt, mit einem Satz im CD-Heftchen mehr zu provozieren, als beispielsweise Agonoize oder Steinkind im ganzen Album. Oder Combichrist in seiner kompletten Karriere. Wobei er ja zugibt, wirklich nur saufen und abfeiern zu wollen. Was ihn schon wieder sympathisch macht.

  10. zu Skorpionen & Astrologie:

    Ich bin da auch oft mehr als beeindruckt, wie häufig bei mir und anderen Menschen (nein, ich guck jetzt niemanden an **lach**) doch der eigene Charakter zum astrologischen Charakterbild „in Übereinstimmung mit der Prophezeiung“ passt. Eine realistische Erklärung dafür hab ich auch noch nicht gefunden, wohl habe ich aber einige einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhaltenden Theorien. Es stimmt ja auch immer nur zu 90% und bei manchen nur zu 50%. Soll auch seltene Wesen geben, die so gar nicht ihrem Sternzeichen entsprechen und dadurch meine Annahmen wieder über den Haufen werfen.

    Da ich es mir auch nicht rational erklären kann, nehme ich es nicht allzu ernst mit der Astrologie – nutze sie aber gern zur persönlichen Verwunderung und Belustigung.

    Zu Laibach:

    Stimmt. Ich fand den Ausspruch auch genial mit dem Vgl. Hitler-Maler. Gebe dir recht: den könnte man ruhig mal philosophisch sezieren… ;o) Laibach sind eines der besten Kunstprojekte ever – auf etwas anderes sollte man sie nicht reduzieren. Kunst kann Provokation sein und bei Laibach ist es eben eine ganz eigene Form derselben. Wer ihnen neonazihafte Tendenzen unterstellt, hat nichts, aber auch gar nichts verstanden und sich mit ihnen auch nicht auseinandergesetzt.

    Tja, auch provozieren will gelernt sein. Aber Combichrist wird mir durch das was du sagst eher noch unsympatischer.

    Wie haben denn die Studentinnen auf deinen ehemaligen Dozenten reagiert?? DAs würde mich jetzt mal interessieren. Musste ja schmunzeln über deine Erwartungen…

  11. Das mit Combichrist war auch nicht wort-wörtlich zitiert. Aber die Grundaussage kam schon hin. Und ich finde es besser, wenn eine Band gesteht, nur Krach aus Spaß an der Freude zu machen.
    Als wenn sie sich ach so intellektuell verstanden haben will, aber am Ende auch nichts höherwertiges dabei heraukommt.

    […]Wie haben denn die Studentinnen auf deinen ehemaligen Dozenten reagiert??[…]

    Im Grunde mit der Gleichgültigkeit der Unwissenheit. Da nur ich das Gesicht, die Augen, den Gesichtsausdruck und zu allem Überfluss auch noch den Bart wiedererkannte und einordnen konnte. Nur die Stimme war nicht ganz so tief.

    Auf den Dozenten an sich wurde recht begeistert reagiert, da der Knabe einen erfrischend trockenen Humor hatte und mehr als locker rüber kam. Auch wenn ich für seine befohlenen Erarbeitungen so manche Nacht opfern musste. Dennoch, war eine geile Zeit…

  12. Ach so, der Dozent hatte gar keine tiefe Stimme! Davon war ich jetzt mal ausgegangen bzw. wollte ich wohl ausgehen. Aber ein trockener Humor passt gut zu ihm, wie du ihn bisher beschrieben hast.

    Keine Erklärung konnte mir bisher Combichrist sympathisch machen.

  13. Zumindest kein so tiefes Stimmchen. Es springt ja nicht jedes Männlein röhrend durch die Straßen ;)

    Combichrist…ja das ist bestürzend. Aber ich will auch nicht werben oder zur allgemeinen Sympathie aufrufen. Denn auch ich hege gegenüber diesem Projekt eine recht gegensätzliche Meinung.
    Zum einen finde ich dessen Alben im gesamten furchtbar technozid und plump. Auf der anderen Seite sind darauf doch auch recht interessante Stücke zu finden. Und nachdem ich das Männlich einmal auf der Bühne erlebte, war eh alles zu spät. Musik hin oder her. Der Typ ist eine Rampensau und auch wenn ich Combichrist als Albenform weniger toll finde, so trolle ich mich doch recht gerne zu dessen Auftritten. Vor allem nachdem nun diese Tiere im Hintergrund auf die Schlagzeuge einschlagen.

  14. Ne, bei Combichrist kommen unsere Wellenlängen nicht auf die selbe Frequenz (hab mir die Videos angesehen). Aber muss ja auch nicht immer. Das Beste an Combichrist ist die blonde Drummerin (im Clipvideo zu sehen), die auch auf der 2006 Body Of Work Tour von Nitzer Ebb die Show zu etwas besonderem gemacht hat. Und das muss man erstmal schaffen – neben Douglas McCarthy noch irgendwie hervorzustechen. Die Frau find ich klasse!

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