21ter Januar 2010 – Die Klaue des Guldhan

Das Internet hält sich in Sachen Selbsterfahrungstests bekanntlich nicht zurück. Von Albernheiten wie z.B. ein sogenannter Gaytest, über Schwachsinn wie die zufällige Zusammenwürflung des Todesdatums, bis hin zu recht seriösen Exemplaren. Zumindest so seriös, wie es im Internet machbar ist. Denn ob die Antworten nun grob in Möglichkeitskategorien eingestuft werden oder ob mir ein Humanoide gegenübersitzt, der ohne die Scheuklappe der programmierten Matrix auszuwerten vermag, macht schon Unterschiede. Alles in allem reizte mich vor einiger Zeit ein Test zum Bestimmen diverser Persönlichkeitsmerkmale anhand der Handschrift. Da ich die Graphologie nicht als Scharlatanerie einstufe, machte ich sofort begeistert mit und wurde mit folgendem Ergebnis konfrontiert:

Die Deutung der Handschrift brachte folgendes Ergebnis:

Guldhan ist ein impulsiver, unsteter, vielseitiger und unkonventioneller Typ.
Es fällt ihm nicht leicht, sich anzupassen.

Guldhan ist ein sehr gefühlsbestimmter Mensch.
Oft werden Entscheidungen gefühlsmäßig gefällt, obwohl bei
rein rationeller Überlegung eine andere Entscheidung die richtige wäre.

Er besitzt so etwas wie einen Beschützerinstinkt.
Ein wenig ist diese Eigenschaft von einer Tendenz zum Beherrschen anderer getrübt,
weshalb dieses Beschützen oft als nicht uneigennützig eingestuft werden muss.

Guldhan ist überdurchschnittlich intelligent.
Nüchtern und zweckmäßig bewältigt er seine Aufgaben.

Guldhan ist eigensinnig, geradlinig, konsequent und widerstandsfähig.
Die eigene Meinung wird durchgesetzt, er ist durch andere nur schwer zu beeinflussen.

Er arbeitet sehr genau und zeichnet sich durch rationales, analytisches Denken aus.

Guldhan ist sehr stark um Gerechtigkeit bemüht.
Er versucht stets, sich für andere einzusetzen.

Er hat sehr viel Humor.
Zusammen mit einer gewissen Kompromisslosigkeit geht dieser Humor oft ins sarkastische.

Er hat seine eigene Meinung,
die auch gegen äußere Widerstände durchgesetzt werden,
unabhängig von der Meinung anderer.

Die Beantwortung der Frage, inwieweit die Seite graphologies.de dabei nun ins Schwarze traf überlasse ich wohlwollend den anderen. Es gab zumindest genug Feinheiten der Handschrift abzugleichen, um eine gewisse Professionalität erwarten zu können. Jedenfalls denke ich, dass dieses gut auf den Bewerbungsprofil aussehen würde…

5 Gedanken zu „21ter Januar 2010 – Die Klaue des Guldhan

  1. Den Test hab ich vor einer halben Ewigkeit auch gemacht, das Resultat war bei mir doch ziemlich zutreffend, allerdings hab ich das Ergebnis nicht mehr rumliegen.

    Soweit wie ich dich kenne würde ich sagen, dass die Auswertung auch eine gute Trefferquote bei dir besitzt. Auch bei Laura und einigen anderen Bekannten war die Analyse sehr treffend, was mich wirklich erstaunt hat, denn eigentlich hatte ich es für ziemlichen Mist Marke Todesdatum gehalten.

  2. Wie schon gesagt, hatte der Test recht viel abgeglichen. Sagt aber auch von sich selbst, dass das alles nur Annäherungen sind. Die Trefferquote lässt sich wohl damit begründen, dass wir mit jedem Atemzug auch unbewusst unser Wesen, unseren Charakter ausatmen. Oder um es etwas schwülstig auszudrücken: Unser wahrnehmbares Sein kann nur als Spiel unseres Selbst dienen. Somit findet sich im Kleidungsstil, in Gestik sowie Mimik, in Wortwahl und eben auch in der Handschrift unser Charakter wieder. Den man somit ganz gut analysieren kann. Finde ich recht faszinierend. Ist nur mal wieder typisch, dass unsere Leistungsgesellschaft die Graphologie ebenfalls für sich entdeckte. Der Grund weshalb in manchen Branchen und Etagen der handschriftliche Lebenslauf noch nicht ausstarb. Frei nach dem Motto: Du zeigst mir wie du schreibst und aussiehst und ich sage dir, ob ich mir überhaupt deine Unterlagen ansehen will.

  3. Ist ja lustig. Das hatte ich noch gar nicht gesehen, dass du die Analyse auch gemacht hast. Wir sind also überdurchschnittlich intelligent, haben eine eigene Meinung und wollen und nicht anpassen. Hätte schlimmer kommen können, was? :-)Aber, wenn du versuchen würdest, mich dominant und uneigennützig zu beschützen, würde ich dir auf der Stelle die Hand abreißen. Diesen Aspekt meines Charakters haben die gar nicht entdeckt. Und dass ich mich übermäßig für Belange anderer einsetze halte ich auch irgendwie für etwas übertrieben. Aber ich hab ja auch extra schön geschrieben. :-)

  4. Ähhh… „und“ gegen „uns“ austauschen und vor „uneigennützig“ ein „nicht“ einfügen. Ich bin besonders intelligent, weißt du…seufz

  5. […]Wir sind also überdurchschnittlich intelligent, haben eine eigene Meinung und wollen uns nicht anpassen. Hätte schlimmer kommen können, was?[…]

    In der Tat. Ich schätze, dass unser beider Ego mit dieser Form der Beeinträchtigung umgehen kann. Allerdings klingt das nach vorprogrammiertem Ärger innerhalb delikater Debatten, aber auch dafür werden wir gewappnet sein. In diesem Sinne: Guten Krieg. ;)

    […]Aber, wenn du versuchen würdest, mich dominant und uneigennützig zu beschützen, würde ich dir auf der Stelle die Hand abreißen.[…]

    Dieser Wesenszug deinerseits ging wirklich nicht aus dem Profil hervor.
    Ich bin nun einmal Vollblutskorpion. Und diese Spezies agiert selten ohne Kalkül. Oder ich bin dahingehend vielleicht einfach nur zu oft ein Arsch. Man darf es sich aussuchen.

    […]Ähhh… “und” gegen “uns” austauschen und vor “uneigennützig” ein “nicht” einfügen. Ich bin besonders intelligent, weißt du…seufz[…]

    Nur keine Schmach. Das eine schließt nur bedingt das andere ein. Sonst wäre ich selbst durch die Hauptschule gekracht, stände beim Erstwählercheck an der Europakarte und würde das Namensschild für die Markierung von Berlin auf Finnland heften.

    Davon mal abgesehen würde mich eine Einschätzung eines professionellen Graphologen reizen. Bin ich doch sowieso von einigen Teilen der Selbstanalysen fasziniert. Sei es die Psychoanalyse oder Rückführung. Letztere allerdings nur des Amüsierens wegen. Weniger aus Glauben heraus.

    Eine ehemalige Bekannte von mir hatte Psychologie studiert und dabei nicht gerade schlecht abgeschnitten. Diese fragte ich mal danach. Gerade auch was den Rorschach-Test und solche neckischen Dinge anbelangt. Allerdings kam es nie dazu. Sie meinte, dass derartige Tests die Persönlichkeit zu schonungslos freilegen und sie es deshalb nicht bei Menschen machen wollte / werde, die sie persönlicher und länger kennt.
    Nachvollziehbar, aber bedauerlich.
    Kann man sich doch gerade mit solchen Dingen über Jahre hinweg beschäftigen. Vor allem, wenn man dann vom streng rationalen Weg in die Esoterik abgleitet…

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